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HR-REPORT 2014/2015 
SCHWERPUNKT 
FUHRUNG 
Eine empirische Studie des Instituts für Beschäftigung und 
Employability IBE im Auftrag von Hays für Deutschland, 
Österreich und die Schweiz
VORWORT 
2 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
AUTOREN 
Silke Eilers, IBE 
Kathrin Möckel, Hays 
Prof. Dr. Jutta Rump, IBE 
Frank Schabel, Hays 
INHALT 
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 
der demografische Wandel lässt grüßen: Wie wichtig die Mitarbeiter für den 
Erfolg sind, zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch viele Diskussio-nen 
um die Zukunft von Organisationen. Es scheint so, als ob wir nun doch im 
Zeitalter der Wissensarbeit ankommen und uns von der alten Industriegesell-schaft 
verabschieden. Statt der Produktivkräfte und der siloartig angelegten 
Strukturen tayloristischer Prägung rücken endlich die Mitarbeiter und ihre 
Kompetenzen in den Mittelpunkt. 
Aber gemach, noch erweisen sich unsere alten Formen als zäh und langlebig, 
wie unser aktueller HR-Report an verschiedenen Stellen empirisch aufzeigt – 
sei es bei der Umsetzung von neuen Arbeits­formen 
und -weisen oder einer 
fundierten Förderung von Frauen. Hier liegt noch einiges im Argen. Insgesamt 
ist die Lücke zwischen dem, was die für den HR-Report befragten Entscheider 
als bedeutsame Trends oder Themen erachten, und dem, was sie de facto 
umsetzen, nach wie vor zu groß. 
Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, von der wir bereits im 
letzten Jahr gesprochen haben, existiert also immer noch. Sie mithilfe durch-dachter 
Lösungen aufzuheben, steht also weiter oben auf der Tagesordnung. 
Dabei sollten weder die Organisation noch die Mitarbeiter überfordert wer-den. 
Gefordert sind hier alle Kräfte im Unternehmen. Aber oft spielen die 
Akteure – HR-Abteilung, Fachbereiche und Unternehmensbereiche – noch nicht 
gut genug zusammen, als dass der notwendige Wandel verwirklicht werden 
könnte. Auch dies zeigen die Ergebnisse unseres HR-Reports an einigen Stel-len 
auf. Wir sind also noch nicht ganz in der Wissensgesellschaft angekom-men, 
sondern befinden uns noch immer auf dem Weg dorthin. 
Vor dem Hintergrund dieser umwälzenden Prozesse wird die Rolle der Führung 
umso wichtiger. Folgerichtig haben wir sie zum Schwerpunktthema des dies-jährigen 
HR-Reports gewählt. „Wie ist die Führung eingenordet? Wo steht sie 
derzeit?“, waren hier unsere Leitfragen. Die Ergebnisse sind an einigen Stellen 
durchaus ermutigend und zeigen, dass sich das Bild und die Funktion von Füh-rung 
mehr und mehr verändert haben. Dass es hierbei ab und an noch hakt, 
versteht sich von selbst. Aber die Richtung scheint zu stimmen. Das ist für 
Unternehmen nachgerade existenziell. Denn nach wie vor gilt die Binsenweisheit: 
Mitarbeiter zu binden, hängt von der Qualität der Führungskräfte ab. 
Wie stets an dieser Stelle wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre unseres 
neuen HR-Reports. Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie mit uns über die Ergeb-nisse 
diskutieren oder zu einigen Punkten noch mehr Hintergrundinformatio-nen 
erhalten möchten. 
Prof. Dr. Jutta Rump und Klaus Breitschopf 
Management Summary 3 
1 Hintergrund und Methodik 4 
1.1 Hintergrund und Aufbau 
der Studie 4 
1.2 Methodik und Statistik 5 
2 Wichtigste HR-Themen 6 
3 Schwerpunktthema 
Führung 9 
3.1 Anforderungen und 
Kompetenzfelder 10 
3.2 Herausforderungen für 
Führungskräfte 12 
3.3 Stolpersteine 
für Führungskräfte 14 
3.4 Führungskräfteentwicklung 
und Führungskarrieren 15 
4 Relevante Trends 16 
5 Erfolgskritische 
Handlungsfelder 19 
5.1 Mitarbeitergewinnung 20 
5.2 Mitarbeiterbindung 22 
5.3 Diversity 24 
5.4 Förderung der 
Beschäftigungsfähigkeit 28 
6 Schlussfolgerungen/ 
Handlungsfelder 30 
Klaus Breitschopf 
Vorstandsvorsitzender 
der Hays AG 
Prof. Dr. Jutta Rump 
Direktorin des Instituts für Beschäftigung 
und Employability IBE
MANAGEMENT 
SUMMARY 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 3 
Die Themen Unternehmenskultur, Führung 
und Mitarbeiterbindung bleiben die Top-HR-Themen. 
In Anbetracht der immer komplexer 
werdenden Wirtschaft nimmt Führung nach 
2011 wieder den ersten Platz ein. Kontinuierlich 
an Bedeutung gewonnen haben die Themen 
Work-Life-Balance, Talentmanagement und 
­flexible 
Arbeitsstrukturen. 
Der Fokus von Führungsaufgaben hat sich in 
Richtung Mitarbeiterorientierung und weg von 
fachlichen Themen entwickelt: Sozialkompetenz 
wird mit weitem Abstand als das wichtigste 
Kompetenzfeld für Führung angesehen. Nicht 
überraschend ist daher, dass als die wesentli-chen 
Aufgaben einer Führungskraft angesehen 
werden, eine Feedbackkultur zu etablieren, 
Mitarbeiter zu motivieren und ihnen Entwick-lungsmöglichkeiten 
aufzuzeigen. 
Das Managen von Veränderungen wird als die 
größte Herausforderung für Führungskräfte 
bewertet. An zweiter Stelle steht der Umgang 
mit der steigenden Komplexität. Bei fast allen 
Herausforderungen, denen sich Führung 
gegenübersieht, bestehen laut den Befragten 
erhebliche Defizite zwischen Anspruch und 
Wirklichkeit. 
Die breite Mehrheit der befragten Entscheider 
sieht die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben 
als den wesentlichen „Stolperstein“ für Füh-rungsarbeit 
an. Als zweiten kritischen Stolper-stein 
nennen mehr als die Hälfte der Befragten 
die Reduzierung der Kontrollfunktion hin zu 
mehr Eigenverantwortung, gefolgt von der 
Umsetzung einer Anwesenheits- in eine Ergeb-nisorientierung. 
Die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften 
wird weiterhin als in hohem Maße schwierig 
eingestuft. Bei den Rekrutierungswegen ist 
der Trend aus den Vorjahren zur verstärkten 
Nutzung neuer Medien ungebrochen. Je größer 
die Organisation ist, umso internationaler bzw. 
geografisch breiter wird die Rekrutierung 
angelegt. 
Die Bedeutung der Mitarbeiterbindung ist im 
Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken. Eine 
wertschätzende Unternehmenskultur, interes-sante 
Aufgaben und die Vereinbarkeit von 
Beruf und Lebenssituation werden als die am 
besten geeigneten Instrumente angesehen. An 
ihrer Realisierung hapert es – hier zeigen sich 
deutliche Diskrepanzen zwischen ihrer Bedeu-tung 
und ihrer Umsetzung in den ­Alltag. 
Frauenförderung verläuft nach wie vor schlep-pend. 
Vor allem zwei Themen stehen ihr im Weg: 
Zum Ersten lassen sich Berufs- und Familien­situation 
nur ungenügend vereinbaren, u. a 
aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglich-keiten. 
Zum Zweiten bestehen mentale Hürden 
und Stereotypen. Es fehlt an umfassender 
Unterstützung im Unternehmen und einer breiten 
Akzeptanz der Vorgesetzten. 
In Bewegung und in Balance bleiben – das ist 
für Beschäftigungsfähigkeit entscheidend. Die 
zentralen Instrumente für die Sicherung der 
Beschäftigungsfähigkeit sind daher eine lebens-lange 
Fort- und Weiterbildung, die Führungs-kraft 
als Personalentwickler, Work-Life-Balance 
und Gesundheitsförderung. Allerdings sind 
diese Themen ebenfalls nur ungenügend umge-setzt. 
Bei nahezu allen Instrumenten klafft eine 
deutliche Lücke. Am größten ist sie bei der Reali-sierung 
einer Work-Life-Balance.
KAPITEL 1 
HINTERGRUND UND METHODIK 
1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie 
Zum vierten Mal in Folge greifen wir mit dem HR-Report 
zentrale HR-Fragestellungen in Unternehmen und Organi-sationen 
auf. Den konkreten Bezugsrahmen unserer Lang-zeitbetrachtung 
mit den sechs Handlungsfeldern, die wir 
empirisch betrachten, veranschaulicht Abbildung 1. 
Das Schwerpunktthema des aktuellen HR-Reports bildet 
das Thema Führung. Führungskräfte beeinflussen in hohem 
Maße, inwieweit zukunftsorientierte HR-Themen in der 
Praxis umgesetzt werden. Welchen Stellenwert Führung in 
Unternehmen hat, wo Handlungsbedarf besteht und welche 
Stolpersteine vorhanden sind, wird ausführlich in Kapitel 3 
dargestellt. 
Abbildung 1 
Bezugsrahmen der Langzeitbetrachtung der HR-Reports 
4 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Der HR-Report ist eine jährlich durchgeführte Studi-enreihe 
der Hays AG und des Instituts für Beschäfti-gung 
und Employability IBE. Bisher sind erschienen: 
• HR-Report 2011: 
Schwerpunkt Mitarbeitergewinnung 
• HR-Report 2012/2013: 
Schwerpunkt Mitarbeiterbindung 
• HR-Report 2013/2014: 
Schwerpunkt Frauenförderung 
Die bisherigen Ergebnisse sind unter hays.de/studien 
veröffentlicht. 
Förderung der 
Beschäftigungsfähigkeit 
Mitarbeiter- 
Führung gewinnung 
Mitarbeiter­bindung 
Work-Life-Balance 
Ökonomische 
Entwicklung 
Frauen-förderung 
Demografischer 
Wandel/ 
gesellschaftlicher 
Wertewandel
BRANCHEN 
44 % 
19 % 
37 % 
UNTERNEHMENSGRÖSSE 
Weniger als 1.000 Mitarbeiter 
1.000 bis 4.999 Mitarbeiter 
Mehr als 5.000 Mitarbeiter 
52 % 
26 % 
22 % 
POSITION ALTER DER BEFRAGTEN 
Dienstleistung 
Industrie 
Öffentlicher Bereich 
25 % 
36 % 
Unter 40-Jährige 
40- bis 49-Jährige 
Ab 50-Jährige 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 5 
1.2 Methodik und Statistik 
20 % der Befragten gehören der Unternehmensleitung an, 
28 % sind Führungskräfte aus dem HR-Bereich, 30 % Füh-rungskräfte 
aus Fachabteilungen und insgesamt 21 % Mitar-beiter 
ohne Führungsverantwortung .2 
Wie bereits in den Vorjahren nahmen mehr männliche 
(59 %) als weibliche Befragte (39 %) am HR-Report teil. Bei 
den Alters­gruppen 
sind auch 2014 mit 38 % die Entscheider 
am häufigsten vertreten, die 50 Jahre und älter sind. 36 % 
zählen zu den 40- bis unter 50-Jährigen, und 25 % sind bis 
40 Jahre alt. 
Die Ergebnisse der empirischen Befragung werden meist 
auf der Basis aller Befragten dargestellt. Bei signifikanten 
Unterschieden wird auf die Werte der einzelnen Teilgruppen 
eingegangen. Wo es sinnvoll erscheint, wird auf die Ergeb-nisse 
aus den Vorjahren verwiesen. 
Der HR-Report 2014/2015 basiert auf der Onlinebefragung 
von 665 Entscheidern 1. Mit 65 % stammt der größte Teil aus 
Deutschland, 16 % kommen aus Österreich und 18 % aus der 
Schweiz. 
Differenziert nach der Unternehmensgröße verteilen sich 
die Befragten wie folgt: 52 % kommen aus Unternehmen 
mit weniger als 1.000 Mitarbeitern, 22 % aus Betrieben mit 
1.000 bis unter 5.000 Beschäftigten und 26 % arbeiten in 
Unternehmen mit 5.000 und mehr Mitarbeitern (Abbil-dung 
2). 
37 % der Entscheider, die am HR-Report teilnehmen, ver-treten 
Industrieunternehmen, etwas mehr den Dienstleis-tungsbereich 
(44 %), die verbleibenden 19 % sind dem 
Öffentlichen Sektor zuzurechnen. 
Abbildung 2 
Struktur der Befragten 
21 % Führungskräfte aus 
30 % 
28 % 
20 % 
Fachbereichen 
Führungskräfte aus 
HR-Bereich 
Unternehmensleitung 
Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung 
38 % 
1 Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind jedoch stets beide Geschlechter. 
2 Rundungsbedingt kann die Summe der einzelnen Prozentwerte auch 99 % bzw. 101 % betragen.
KAPITEL 2 
WICHTIGSTE HR-THEMEN 
Der HR-Report ermittelt stets, welche HR-Themen für die 
befragten Entscheider aus ihrer Sicht am wichtigsten sind. 
Abbildung 3 zeigt den Zeitreihenvergleich für die fünf als 
am bedeutsamsten eingestuften HR-Themen, während 
Abbildung 4 noch einmal dezidiert auf alle zehn Themen 
eingeht. 
Der Zeitreihenvergleich zeigt: Die Themen Unternehmens-kultur, 
Führung und Mitarbeiterbindung haben sich zu 
„Dauerbrennern“ entwickelt, die jeweils mit leichten Ver-schiebungen 
die Spitzenpositionen unter sich ausmachen. 
Führung nimmt nun wie drei Jahre zuvor den ersten Platz 
ein: Je komplexer die Wirtschaft, umso wichtiger wird 
Führung. 
6 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Kontinuierlich an Bedeutung gewonnen haben im Verlauf 
der letzten Jahre die Themen Work-Life-Balance, Talent­management 
und Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen. 
Dagegen werden die Steuerung der demografischen Ent-wicklung, 
das Aufsetzen neuer Vergütungsmodelle und die 
Förderung von Diversity als nichtrelevante HR-Themen 
wahrgenommen und befinden sich bei der Darstellung der 
wichtigsten Handlungsfelder ganz unten. 
Bei der Betrachtung nach Unternehmensgröße zeigen 
sich teilweise unterschiedliche Gewichtungen. So ist für 
Betriebe mit weniger als 1.000 Beschäftigten die Mitarbei-terbindung 
mit 45 % das beherrschende Thema. Unter-nehmen 
ab 1.000 Mitarbeitern gewichten dagegen die 
Abbildung 3 
Wichtigste HR-Themen/Handlungsfelder (Top 5) 
Basis: n (2014) = 665 Befragte, n (2013) = 550 Befragte, 
n (2012) = 714 Befragte, n (2011) = 439 Befragte 
Die Pfeile über den Jahreszahlen zeigen die Veränderung 
zum Folgejahr an. 
FÜHRUNG IM UNTERNEHMEN AUSBAUEN 
42 % 37 % 
2013 
46 % 
2012 
50 % 
2011 
MITARBEITER BINDEN 
40 % 42 % 
2013 
46 % 
2012 
UNTERNEHMENSKULTUR WEITERENTWICKELN 
37 % 47 % 
2013 
48 % 
2012 
39 % 
2011 
TALENTE FÖRDERN 
34 % 33 % 
2013 
24 % 
2012 
43 % 
2011 
18 % 
2011 
BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT DER MITARBEITER FÖRDERN 
33 % 36 % 
39 % 
2013 
2012 
42 % 
2011
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 7 
Führung im Unternehmen ausbauen 
Mitarbeiter binden 
Themen Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen, Steuerung 
der demografischen Entwicklung und systematisches 
Talentmanagement stärker. Bei Organisationen ab 5.000 
Mitarbeitern ist das Talentmanagement sogar auf Platz 2 
der Topthemen. 
Sektorbezogen legt der Öffentliche Bereich wie im Vorjahr 
den größten Wert auf die Förderung der Beschäftigungs­fähigkeit 
der Mitarbeiter (48 %) und setzt stärker als die 
­Privatwirtschaft 
auf die Steuerung der demografischen 
Entwicklung (24 %, verglichen mit 18 % im Industriesektor 
und nur 12 % im Dienstleistungssektor). 
In Dienstleistungsunternehmen bewegt vor allem der Aus-bau 
der Führung (47 %) die befragten Entscheider, gefolgt 
vom Thema Mitarbeiterbindung (43 %). Die Flexibilisierung 
der Arbeitsstrukturen und die Talentförderung sind Themen, 
mit denen sich der privatwirtschaftliche Sektor ebenfalls 
deutlich intensiver beschäftigt als der Öffentliche Bereich. 
Abbildung 4 
Die wichtigsten HR-Themen/Handlungsfelder 
Unternehmenskultur 
weiterentwickeln 
Talente fördern 
Beschäftigungsfähigkeit 
der Mitarbeiter fördern 
Work-Life-Balance für 
Mitarbeiter etablieren 
Arbeitsstrukturen flexibilisieren 
Neue Mitarbeiter gewinnen 
Demografische Entwicklung steuern 
Neue Vergütungsmodelle aufsetzen 
Diversity im Unternehmen fördern 
Basis: n = 665 Befragte 
42 % 
40 % 
37 % 
34 % 
33 % 
30 % 
27 % 
22 % 
17 % 
10 % 
8 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
Abbildung 5 
Die wichtigsten HR-Themen/Handlungsfelder auf Länderebene 
Auch auf der Länderebene zeigen sich zum Teil erhebliche 
Abweichungen, wie Abbildung 5 veranschaulicht. 
So sehen deutsche Entscheider den Ausbau der Führung, 
die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und die Steue-rung 
der demografischen Entwicklung als wichtiger an. In 
Österreich werden dagegen die Mitarbeiterbindung und die 
Etablierung einer Work-Life-Balance für die Mitarbeiter stär-ker 
betont als in den Nachbarländern. Während man in der 
Schweiz und in Österreich die Talentförderung großschreibt, 
spielt sie in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. 
8 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
49 % 
29 % 
30 % 
Ein Vergleich der Ergebnisse nach der Position der Befrag-ten 
im Unternehmen zeigt, dass sich vor allem die Mitglie-der 
der Geschäftsleitung für eine Weiterentwicklung der 
Unternehmenskultur aussprechen (47 %). Der Ausbau der 
Führung wird insbesondere von den Führungskräften aus 
dem HR-Bereich betont (57 %), während die Führungs-kräfte 
aus den Fachabteilungen auf Talentförderung und 
Etablierung einer Work-Life-Balance für Mitarbeiter drän-gen 
(42 % bzw. 43 %). Das Thema, das die Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung mit großem Abstand am stärksten 
beschäftigt, ist die Mitarbeiterbindung mit knapp 50 %. 
Führung im 
Unternehmen ausbauen 
Basis: n = 665 Befragte 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Beschäftigungsfähigkeit 
der Mitarbeiter fördern 
38 % 
21 % 
24 % 
Neue Mitarbeiter 
gewinnen 
22 % 
19 % 
25 % 
Mitarbeiter binden 
38 % 
48 % 
42 % 
Work-Life-Balance für 
Mitarbeiter etablieren 
26 % 
40 % 
34 % 
Diversity im 
Unternehmen fördern 
7 % 
9 % 
12 % 
Arbeitsstrukturen 
flexibilisieren 
25 % 
29 % 
29 % 
Unternehmenskultur 
weiterentwickeln 
38 % 
35 % 
37 % 
Talente fördern 
27 % 
44 % 
48 % 
Neue Vergütungsmodelle 
aufsetzen 
9 % 
14 % 
7 % 
Demografische 
Entwicklung steuern 
20 % 
11 % 
11 % 
Deutschland Österreich Schweiz
KAPITEL 3 
SCHWERPUNKTTHEMA FÜHRUNG 
Das diesjährige Schwerpunktthema des HR-Reports lautet Führung und beschäftigt 
sich mit dessen Herausforderungen vor dem Hintergrund der demografischen und 
ökonomischen Entwicklung. Führungskräfte benötigen ein hohes Maß an Flexibilität 
und Zukunftsorientierung, um die Veränderungen und Vernetzungen in der globali-sierten 
wie auch zunehmend digitalisierten Wirtschaft zu gestalten. 
Innerhalb der Organisationen werden nicht nur die Belegschaften immer vielfältiger, sondern auch die Arbeits-zeiten, 
-formen und Beschäftigungsverhältnisse. Neben der steigenden Komplexität von Arbeit und beschleunigten 
Abläufen spielen der Fachkräftemangel, der sinkende Anteil von Nachwuchskräften sowie die Verlängerung der 
Lebensarbeitszeit und die zunehmende Bedeutung von Work-Life-Balance eine wichtige Rolle.3 
Bei all diesen Entwicklungen wird eine kompetente und zielorientierte Führung zum zentralen Erfolgsfaktor. 
Unternehmen haben Antworten auf die Fragen zu finden, wie diese Entwicklungen innerhalb der Arbeitswelt die 
Personal- und Führungsarbeit beeinflussen und wie sie diese zukünftig gestalten. Welche Aufgaben kommen auf 
Führungskräfte zu und wie kann die Führungsarbeit daran angepasst werden? Dies betrifft sowohl das Anforde-rungs- 
und Kompetenzprofil von Führungskräften als auch die Führungskräfteentwicklung. 
3 Vgl.: Studie „Die Zukunft der Arbeitswelt – Auf dem Weg ins Jahr 2030“. 
http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Studie_Zukunft_der_Arbeitswelt_Einzelseiten.pdf 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 9
3.1 Anforderungen und Kompetenzfelder 
Die Anforderungen an Führungskräfte werden – wie bereits 
skizziert – immer anspruchsvoller. Neben der Fach- und 
Methodenkompetenz sollen sie über eine Vielzahl von 
sozialen und emotionalen Kompetenzen verfügen. Gute 
Führungskräfte sind zugleich Vorbilder, Visionäre, Praktiker, 
Diagnostiker, Konzeptentwickler, Konfliktmanager, Gestal-ter, 
Lenker und Topentscheider. Zudem besitzen sie die 
Fähigkeit, ihre Mitarbeiter zu fördern und die Erwartungen 
im Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Stake­holdern 
zu erfüllen. 
Daher ist es nicht überraschend, dass für die befragten 
Entscheider die Sozialkompetenz von Führungskräften 
heute das bei weitem wichtigste Feld (78 %) ist. Gleichzeitig 
Abbildung 6 
Die Anforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden 
Etablieren einer Feedbackkultur 
Motivation der Belegschaft 
Aufzeigen von Entwicklungs­möglichkeiten 
für die Mitarbeiter 
Führen regelmäßiger 
Mitarbeitergespräche 
Agieren als Ansprechpartner 
(„Offenes Ohr für die Belange der 
Mitarbeiter“) 
Gewährung von Freiräumen bei den 
Aufgaben der Mitarbeiter 
Förderung der Beschäftigungs­fähigkeit 
der Mitarbeiter 
Gestaltung von Beziehungen im 
Team/in der Abteilung 
Aufgabenkoordination 
Gewährung von Möglichkeiten für 
die Vereinbarkeit von Beruf und 
Lebenssituationen 
Vermittlung zwischen Angehörigen 
unterschiedlicher Generationen 
Bearbeitung des 
operativen Tagesgeschäfts 
71 % 
69 % 
66 % 
60 % 
56 % 
53 % 
48 % 
48 % 
47 % 
44 % 
13 % 
11 % 
10 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
sehen sie hier aber mit 72 % den größten Handlungsbedarf. 
Am zweitwichtigsten ist für die Befragten die Methoden-kompetenz 
(14 %) und erst an dritter Stelle wird die Fach-kompetenz 
(7 %) genannt. 
Dieses empirische Bild deckt sich mit den Aufgaben, die an 
Führungskräfte gestellt werden (Abbildung 6). Denn aus Sicht 
der Befragten bestehen die wesentlichen Aufgaben einer 
Führungskraft vor allem darin, eine Feedbackkultur zu etab-lieren 
(71 %), Mitarbeiter zu motivieren (69 %) und ihnen Ent-wicklungsmöglichkeiten 
aufzuzeigen (66 %). Nach diesen drei 
Themen als wichtig erachtet werden zudem die Aufgaben, 
regelmäßig Mitarbeitergespräche zu führen (60 %) und ein 
„offenes Ohr“ für die Belange der Mitarbeiter zu haben (56 %). 
KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung 
Basis: n = 665 Befragte 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 11 
Dagegen steht das operative Tagesgeschäft auf der Auf-gabenliste 
für Führungskräfte ganz unten auf der Liste. 
Die empirischen Ergebnisse zeigen deutlich: Der Fokus von 
Führungsaufgaben hat sich eindeutig in Richtung Mitarbei-terorientierung 
und weg von rein fachlichen Aufgaben ent-wickelt. 
Um diese Mitarbeiterorientierung zu gewährleisten, bedarf 
es wiederum der notwendigen Sozialkompetenzen, deren 
Bedeutung – wie oben aufgeführt – entsprechend hoch 
bewertet wird. Diese Einschätzung ist sowohl unabhängig 
von Alter, Geschlecht und Position als auch in allen Sektoren 
in etwa gleich. Im Ländervergleich legen die Entscheider 
aus Deutschland auf die Sozialkompetenzen von Führungs-kräften 
einen höheren Wert. 
Werden die Ergebnisse nach dem Geschlecht der Befragten 
differenziert, zeigen sich unterschiedliche Erwartungen. 
Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter aufzuzeigen ist 
gerade für 78 % der Frauen eine wesentliche Führungsan-forderung. 
Dies sehen aber nur 59 % der Männer so. Zudem 
sehen Frauen die Aufgabe der Führungskräfte auch stärker 
darin, Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und 
jeweilige Lebenssituationen zu schaffen (52 % der Frauen 
betrachten diesen Aspekt als wichtig, aber nur 39 % der 
Männer). Und auch die Förderung der Beschäftigungsfähig-keit 
der Mitarbeiter erwarten Frauen eher von Führungs-kräften 
(57 %), als dies Männer (43 %) tun. 
In Großunternehmen wird vergleichsweise mehr Wert auf 
die Etablierung einer Feedbackkultur, die Gewährung von 
Freiräumen und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit 
gelegt als bei den Betrieben mit weniger als 5.000 Mitar-beitern. 
In den drei Ländern wird das Anforderungsprofil an 
Führungskräfte ebenfalls unterschiedlich beurteilt. Dies 
trifft vor allem zu, wenn es um die Förderung der Beschäf-tigungsfähigkeit, 
das Führen regelmäßiger Mitarbeiterge-spräche 
und Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf 
und Lebenssituationen geht. Vor allem deutsche Entschei-der 
fordern diese Kompetenzen bei ihren Führungskräften 
sehr viel stärker ein. 
Ein Vergleich der Antworten der Befragten nach ihrer 
Position im Unternehmen ergibt: Die befragten Mitarbeiter 
ohne Führungsverantwortung heben Möglichkeiten für die 
Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen sowie die 
Gewährung von Freiräumen und das Agieren als Ansprech-partner 
viel stärker hervor als die anderen Gruppen. Die 
Bedeutung der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit 
betonen die HR-Führungskräfte ebenso stark wie die Mit-arbeiter 
selbst. 
WICHTIGKEIT SOZIALKOMPETENZ VON FÜHRUNGSKRÄFTEN 
Österreich Schweiz 81 % 70 % 73 % 
Deutschland
3.2 Herausforderungen für Führungskräfte 
Den Herausforderungen einer sich immer schneller wan-delnden 
Arbeitswelt aktiv zu begegnen, spielt eine wesent-liche 
Rolle für eine erfolgreiche Personalführung. Gerade 
die Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt 
verändert die Rahmenbedingungen. Hier sind Führungs-kräfte 
Abbildung 7 
Soll-Ist-Vergleich der Herausforderungen für Führungskräfte 
Managen von 
Veränderungen 
Umgang mit der steigenden 
Komplexität im Führungsbereich 
Wahrnehmung der 
Vorbildfunktion 
Wahrung von 
Glaubwürdigkeit 
Beachtung der eigenen 
Work-Life-Balance 
Schaffung von Transparenz 
Umgang mit Kostendruck 
Umgang mit der zunehmenden 
Geschwindigkeit im Führungsbereich 
Erreichen der gesetzten Ziele 
Managen der zunehmenden 
Vielfalt in der Belegschaft 
(Gender, Generationen, Kulturen ...) 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte Herausforderung (Soll) Umsetzung (Ist) 
12 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
72 % 
53 % 
52 % 
24 % 
44 % 
23 % 
39 % 
16 % 
38 % 
26 % 
37 % 
33 % 
30 % 
31 % 
26 % 
12 % 
25 % 
39 % 
18 % 
18 % 
als Change Manager gefragt. 
Die befragten Entscheider sehen daher das Managen von 
Veränderungen (72 %) auch als die größte Herausforderung 
für Führungskräfte an, die Entscheider in der Industrie 
noch stärker als die in den beiden anderen Sektoren. 
An zweiter Stelle steht der Umgang mit der steigenden 
Komplexität im Führungsbereich (52 %). Bei fast allen 
Herausforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden, 
bestehen erhebliche Defizite in der Umsetzung, wie Abbil-dung 
7 zeigt. 
Dabei zeigt eine Detailbetrachtung: Betriebe mit bis zu 1.000 
Mitarbeitern sehen die Wahrnehmung der Vorbildfunktion 
als größere Herausforderung im Vergleich zu Großunterneh-men, 
sind aber auch nach eigener Einschätzung in der Lage, 
diese zu realisieren. Ebenso fällt es Führungskräften aus 
KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung
16 % 
19 % 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 13 
kleineren Betrieben leichter, in ihrem – vergleichsweise 
überschaubaren – Umfeld Transparenz zu schaffen. Das 
systematische Managen von Veränderungen nimmt mit 
zunehmender Unternehmensgröße als Herausforderung 
zu, sowohl im Soll als auch im Ist. 
Bei den Herausforderungen und ihrer Umsetzung zeigen 
sich in Bezug auf Vorbildfunktion, Wahrung von Glaub-würdigkeit 
und Schaffung von Transparenz deutliche Unter-schiede 
in Abhängigkeit von der Position der Befragten, 
wie Abbildung 8 verdeutlicht. 
Bei der Schaffung von Transparenz gibt es aus Sicht der 
Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung vor allem eine 
hohe Diskrepanz zwischen Herausforderung und Umset-zung. 
Dies steht im Widerspruch zur Sicht der Unterneh-mensleitung, 
die dies wesentlich positiver einschätzt 
(vgl. Abbildung 8). Hier zeigt sich die klassische Sender- 
Empfänger-Problematik. Studien belegen, dass Glaub­würdigkeit 
und Transparenz wesentliche Voraussetzungen 
sind, um eine vertrauensvolle Unternehmenskultur zu 
etablieren und daraus positive Effekte zu entwickeln.4 
Abbildung 8 
Herausforderungen aus Sicht der unterschiedlichen Positionen 
Unternehmensleitung 
Führungskräfte im HR-Bereich 
Führungskräfte in einer Fach­abteilung 
Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung 
WAHRNEHMUNG DER 
VORBILDFUNKTION 
SCHAFFUNG VON 
TRANSPARENZ 
WAHRUNG VON 
GLAUBWÜRDIGKEIT 
18 % 
19 % 
10 % 
11 % 
Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), Herausforderung Bereits in Angriff genommen 
n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV) 
4 Vgl. Schweer/Thies (2003). Vertrauen als Organisationsprinzip. 
44 % 
28 % 
55 % 
27 % 
32 % 
49 % 
36 % 
29 % 
36 % 
39 % 
48 % 
33 % 
53 % 
28 % 
30 % 
35 % 
33 % 
58 %
KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung 
3.3 Stolpersteine für Führungskräfte 
Für die vielfältigen Aufgaben, denen sich Führungskräfte 
gegenübersehen, benötigen sie viel Zeit. Es ist daher nicht 
überraschend, dass mehr als drei Viertel der Entscheider 
in der Umfrage die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben 
als den wesentlichen „Stolperstein“ ihrer Führungs­arbeit 
angeben. Dagegen werden die Zeitkontingente für das 
operative Tagesgeschäft als ausreichend angesehen (vgl. 
Abbildung 9). 
Als zweiten kritischen Stolperstein nennen mehr als die 
Hälfte der Befragten die Reduzierung der Kontrollfunktion 
hin zu mehr Eigenverantwortung (55 %). Im Ländervergleich 
wird dieser Aspekt noch stärker von den deutschen Ent-scheidern 
thematisiert. Dies verweist auf den Umstand, 
dass Vertrauensarbeitszeit mehr und mehr an Bedeutung 
gewinnt, aber der bis dato vorherrschenden Kontrolle den 
Boden entzieht. Diese Einschätzung deckt sich mit der 
dritten Hürde, der Umsetzung von einer Anwesenheits- in 
eine Ergebnisorientierung (48 %). Dieser Punkt wird noch 
etwas häufiger von den Entscheidern aus den Unternehmen 
mit mehr als 5.000 Mitarbeitern genannt. Auch im Länder-vergleich 
Zu wenig Zeit für Führungsaufgaben 79 % 
„Loslassen“ der Mitarbeiter 
(Reduzierung der Kontrollfunktion 
hin zu mehr Eigenverantwortung) 
14 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
wird deutlich, dass dieser Aspekt stärker von 
deutscher Seite als kritischer Faktor in der Führungsarbeit 
angesehen wird. Gleiches trifft auf die Wahl des richtigen 
Führungsstils und das „Loslassen“ der Mitarbeiter zu, das 
die Befragten aus Deutschland stärker gewichten. 
Betrachtet man die Stolperstein-Ergebnisse nach dem 
Geschlecht, fällt auf, dass der Wandel von einer Anwesen-heits- 
hin zu einer Ergebnisorientierung viel stärker von den 
Frauen gesehen wird (54 % der Frauen, 44 % der Männer). 
Dass flexible Arbeitsmodelle in den letzten Jahren an Bedeu-tung 
gewinnen, zeigte bereits der letzte HR-Report. Dabei 
schätzten Frauen die Themen flexible Arbeitszeitmodelle 
und flexibles Arbeitszeitvolumen im Zusammenhang mit 
Work-Life-Balance schon damals als wesentlich wichtiger 
ein. Signifikant unterscheidet sich die Einschätzung weibli-cher 
und männlicher Entscheider auch bei der Frage nach 
der mangelnden Unterstützung der Führungskräfte durch 
die Unternehmensleitung: 40 % der Frauen, aber nur 29 % 
der Männer sehen dies als kritischen Punkt (vgl. hierzu auch 
auf Seite 26 den Abschnitt Fokus Gender Diversity). 
Abbildung 9 
Stolpersteine für Führungskräfte 
Umsetzung einer 
Ergebnisorientierung anstelle der 
Anwesenheitsorientierung 
Wahl des richtigen Führungsstils 
Zu wenig Unterstützung durch die 
Unternehmensleitung 
Umfangreiche Regularien 
im Unternehmen 
Fehlende Akzeptanz 
durch die Mitarbeiter 
Zu wenig Zeit für das 
operative Tagesgeschäft 
55 % 
48 % 
37 % 
33 % 
26 % 
15 % 
9 % 
Basis: n = 665 Befragte 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
3.4 Führungskräfteentwicklung und Führungskarrieren 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 15 
Um die ständigen Veränderungen in der Arbeitswelt zu 
meistern, ist eine strategische Personalplanung heutzutage 
unabdingbar. Studien belegen, dass die zentralen Aufgaben 
des zukünftigen Personalmanagements vor allem darin 
bestehen, eine attraktive Arbeitgebermarke zu generieren, 
strategisch wichtige Mitarbeitergruppen zu binden und 
Führungskräfte systematisch zu entwickeln.5 
Im Rahmen des HR-Reports 2014 haben wir daher auch die 
Weiterentwicklung von Führungskräften empirisch erfasst. 
Mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) entwickelt ihre 
Führungskräfte durch spezielle interne Trainingsprogramme 
weiter. 41 % der Unternehmen greifen auf externe Führungs-kräfte- 
Trainings und 38 % auf Coaching durch externe 
Berater zurück. Erst danach werden Mentoring-Programme 
mit 32 % und an letzter Stelle Führungskräfte-Assessments 
mit 27 % genannt. 
Vor allem Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern 
entwickeln ihre Führungskräfte intern weiter, da sie über die 
notwendigen Ressourcen verfügen. Im Ländervergleich 
wird deutlich, dass in der Schweiz dem Führungskräfte- 
Assessment mit 35 % eine höhere Bedeutung zukommt als 
in Deutschland mit 26 % und in Österreich mit 25 %. Die 
Schweizer greifen dagegen weitaus weniger auf externe 
Führungskräfte-Trainings zurück (25 %) als die Entscheider 
aus den Nachbarländern (Deutschland 41 %, Österreich 38 %). 
Laut unserer Ergebnisse liegt die Verantwortung für die 
Führungskräfteentwicklung bei der Unternehmensleitung 
(40 %). Interessant ist hierbei die Tatsache, dass diese 
Ansicht vor allem die Mitglieder der Unternehmensleitung 
selbst vertreten. An zweiter Stelle wird die Personalabtei-lung 
(25 %) und erst an dritter Stelle der direkte Vorge-setzte 
(21 %) genannt. Vor allem in den Unternehmen mit 
weniger als 1.000 Mitarbeitern und in Deutschland wird der 
Unternehmensleitung eine hohe Verantwortung bei der 
Führungskräfteentwicklung zugeschrieben. In Österreich 
liegt der Verantwortungsbereich deutlich stärker bei der 
Personalabteilung. 
5 Vgl.: „Megatrends und HR-Trends 2013“, DGFP-PraxisPapier.
KAPITEL 4 
RELEVANTE TRENDS 
Unternehmen sehen sich alternden Belegschaften 
und einem sinkenden Anteil von Nachwuchskräften 
gegenüber. Daraus resultieren Fachkräfteengpässe, 
die sich bereits heute je nach Branche, Region und 
Berufsbild in unterschiedlicher Intensität zeigen. 
Für viele Menschen wird sich die Lebensarbeitszeit verlängern – ein 
Umstand, dem zukunftsorientierte Unternehmen mit entsprechenden 
Beschäftigungsmodellen für Mitarbeiter jenseits des Alters von 60 Jahren 
und einer vorausschauenden Personalpolitik ebenso Rechnung tragen 
müssen wie der Einzelne, der an seiner „Beschäftigungsfähigkeit“ arbeiten 
sollte. In Bewegung zu bleiben, um Kompetenzen und Qualifikationen 
aktuell zu halten, sowie der achtsame Umgang mit sich im Sinne einer 
ausgewogenen Work-Life-Balance gewinnen an Bedeutung. Nicht zuletzt 
sorgt die Demografie dafür, dass Unternehmen stärker bislang unter­repräsentierte 
Beschäftigtengruppen (Ältere, Frauen, Menschen mit 
unterschiedlichen kulturellen Hintergründen) einbinden. Dadurch erhöht 
sich die Vielfalt in Unternehmen – es entstehen „buntere“ Belegschaften. 
16 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 17 
Demografischer Wandel/gesellschaftlicher Wertewandel 
Nahezu unverändert hoch im Vergleich zu den Vorjahren 
schätzen die Befragten den Einfluss der demografischen 
und gesellschaftlichen Trends auf die Unternehmens- und 
Personalpolitik ein (Abbildung 10). Dabei messen die Ent-scheider 
der Work-Life-Balance die höchste Bedeutung zu. 
Leicht zugelegt hat der Punkt Entwicklung zur „bunten 
Belegschaft“ (2013: 32 %, 2014: 38 %) – vor allem in Groß­unternehmen 
ab 5.000 Beschäftigten. Dagegen hat sich 
die Bedeutung der Verlängerung der Lebensarbeitszeit 
von 27 % im Jahr 2013 auf 23 % verringert. 
Die Alterung der Belegschaft beschäftigt wie im Jahr zuvor 
in erster Linie den Öffentlichen Bereich. Ebenfalls konstant 
geblieben sind die Ergebnisse in Bezug auf die Länder: 
Ältere Mitarbeiter, der sinkende Anteil von Nachwuchs-kräften 
und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sind 
Themen, die in Deutschland als wichtig empfunden werden. 
Die Entscheider aus Österreich und der Schweiz themati-sieren 
stärker einen Engpass an Fachkräften. 
Unterscheidet man die Ergebnisse nach dem Alter der 
Befragten, so zeigt sich, dass nur 39 % der unter 40-Jähri-gen, 
aber 59 % der ab 50-Jährigen die Alterung der Beleg-schaften 
als relevantes Thema wahrnehmen. Die Jüngeren 
nehmen häufiger Bezug auf den Fachkräfteengpass (63 % 
im Vergleich zu 55 % bei den 40- bis unter 50-Jährigen und 
48 % bei den ab 50-Jährigen) und eine ausgewogene Work- 
Life-Balance (61 % im Vergleich zu 53 % bzw. 54 %). 
Abbildung 10 
Einfluss des demografischen Wandels bzw. gesellschaftlichen Wertewandels auf die Unternehmens- und Personalpolitik 
Ausgewogene 
Work-Life-Balance 
Fachkräfteengpass 
Alterung der 
Belegschaft 
Sinkender Anteil von 
Nachwuchskräften 
Entwicklung zur „bunten 
Belegschaft“ (personelle 
und soziale Vielfalt) 
Verlängerung der 
Lebensarbeitszeit 
55 % 
54 % 
48 % 
47 % 
38 % 
23 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte Darstellung sehr starker/starker Einfluss
Ökonomische Entwicklungen 
Bei der Frage, wie die ökonomischen Entwicklungen die 
Unternehmens- und Personalpolitik beeinflussen, hat sich im 
Vergleich zum Vorjahr kaum etwas geändert: Nach wie vor 
werden die Beschleunigung von Abläufen, steigende Kom-plexität 
von Arbeit sowie die höheren Kundenansprüche als 
die entscheidenden Trends angesehen (Abbildung 11). 
Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt die Bedeutung 
von globaler Vernetzungsdichte und Internationalisierung 
18 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
der Belegschaft. Im Vergleich zu Deutschland nehmen die 
Befragten aus Österreich und der Schweiz die globale Ver-netzungsdichte 
und die Internationalisierung der Beleg-schaft 
in österreichischen und schweizerischen Betrieben 
viel stärker wahr. Dies trifft auch auf die zunehmende 
Mobilisierung von Arbeit und die Standardisierung von 
Prozessen zu. 
KAPITEL 4 Relevante Trends 
Abbildung 11 
Einfluss der ökonomischen Entwicklungen auf die Unternehmens- und Personalpolitik 
Steigende Komplexität 
der Arbeit 
Zunehmende Beschleunigung 
von Abläufen 
Steigende Ansprüche 
bei den Kunden 
Bedeutungszuwachs von 
Wissen und Kompetenz 
Standardisierung 
von Prozessen 
Zunehmende 
Mobilisierung von Arbeit 
Globale Vernetzungsdichte 
Internationalisierung 
der Belegschaft 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte 
78 % 
77 % 
76 % 
74 % 
64 % 
51 % 
44 % 
35 % 
Darstellung sehr starker/starker Einfluss
KAPITEL 5 
ERFOLGSKRITISCHE 
HANDLUNGSFELDER 
Neben dem Schwerpunktthema Führung, das 
bereits in Kapitel 3 ausführlich behandelt wurde, 
setzt der HR-Report die Langzeit­betrachtung 
weiterer erfolgskritischer Handlungsfelder für 
eine erfolgreiche Unternehmens- und Personal-politik 
fort. Zu den erfolgskritischen Handlungs-feldern 
gehören die folgenden Themen: 
• Mitarbeitergewinnung 
• Mitarbeiterbindung 
• Diversity 
• Förderung der Beschäftigungsfähigkeit 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 19
KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 
65 % der befragten Unternehmen stellen 2014 neue Mit­arbeiter 
ein. Damit liegen die Werte wieder in etwa auf 
dem Niveau von 2012. 2013 gaben nur 60 % der Befragten 
an, Neueinstellungen vorzunehmen. Mit 78 % sind es vor 
allem die Betriebe mit 1.000 bis unter 5.000 Mitarbeitern, 
die neue Mitarbeiter rekrutieren, verglichen mit 59 % in den 
kleineren Unternehmen und 67 % in den Betrieben mit min-destens 
5.000 Beschäftigten. Wie schon im Vorjahr lassen 
sich kaum Unterschiede zwischen den Sektoren feststellen, 
aber durchaus auf Länderebene: So sind es wiederum 
deutlich mehr Unternehmen aus der Schweiz (75 %), die 
auf der Suche nach Mitarbeitern sind, als deutsche (65 %) 
und österreichische (54 %) Betriebe. 
Als besonders schwierig wird nach wie vor die Rekrutie-rung 
von Fachkräften bzw. Experten (74 %) und Führungs-kräften 
(56 %) eingestuft. Auf Länderebene sehen die 
Befragten aus Deutschland in sehr viel stärkerem Maße 
(26 %) die Gewinnung von Auszubildenden (15 % in der 
Schweiz, nur 6 % in Österreich) als Thema. Dieses Thema 
tritt in kleineren Unternehmen mit bis zu 1.000 Beschäftig-ten 
deutlicher zutage als in den größeren Betrieben und 
betrifft häufiger den Dienstleistungsbereich. Generell stufen 
Dienstleister die Rekrutierung von Fach- und Führungs-kräften 
als schwieriger ein. 
Der Trend aus den Vorjahren zur verstärkten Nutzung 
neuer Medien für die Mitarbeitergewinnung ist auch 2014 
ungebrochen. Waren es 2012 noch 35 % und 2013 bereits 
45 %, die sich Social-Media-Plattformen bedienten, liegt 
dieser Wert im Jahr 2014 bei 51 %. Die Print-Medien verblei-ben 
allerdings nahezu auf dem Vorjahresniveau. Zu erken-nen 
ist, dass mit steigender Unternehmensgröße sowohl 
die Nutzung von Social-Media-Plattformen als auch das 
Hinzuziehen externer Berater für die Rekrutierung zuneh-men. 
Print-Medien nutzen bevorzugt Betriebe mit 1.000 bis 
unter 5.000 Beschäftigten, insbesondere im Öffentlichen 
Sektor, der auch am wenigsten Social-Media-Plattformen 
für die Rekrutierung einsetzt. 
Deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren zeigen 
sich zudem bei der Nutzung von externen Dienstleistern: 
Sie werden vor allem von Industriebetrieben (60 %) und 
Dienstleistungsunternehmen (49 %) zurate gezogen. 
Auf Mitarbeiter als Botschafter setzen lediglich 39 % der 
Befragten aus dem Öffentlichen Sektor, verglichen mit 
63 % im Industriesektor und 71 % im Dienstleistungsbereich. 
Bereits seit 2011 thematisieren wir im HR-Report, aus wel-chen 
Regionen Unternehmen neue Mitarbeiter rekrutieren. 
20 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Die Ergebnisse zeigen, dass sich dies im Laufe der Jahre zum 
Teil stärker verschoben hat. Betriebe mit weniger als 1.000 
Beschäftigten suchen überwiegend regional. Unternehmen 
mit 1.000 bis unter 5.000 Mitarbeitern rekrutieren vor allem 
landesweit. Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt der 
Anteil derjenigen, die EU-weit oder weltweit rekrutieren. 
Unter den Betrieben ab 5.000 Beschäftigten ist dies fast bei 
der Hälfte (47 %) der Fall. Im Vergleich der Sektoren sucht 
die Industrie neue Mitarbeiter viel häufiger im EU-Ausland 
bzw. weltweit, als dies Dienstleister und natürlich der Öffent-liche 
Dienst tun. 
Eine Analyse im Vergleich der Jahre 2008 bis 2014 (vgl. Stu-die 
„Internationale Rekrutierung – Realität oder Rhetorik“, 
2008) zeigt signifikante Veränderungen (Abbildung 12). 
International rekrutieren Unternehmen mit weniger als 
1.000 Beschäftigten ihre Mitarbeiter nun primär aus dem 
deutschsprachigen Ausland sowie aus West- und Osteu-ropa. 
Bei den Großunternehmen ab 5.000 Beschäftigten 
5.1 Mitarbeitergewinnung
räumlichen Nähe verstärkt in Osteuropa aktiv (26 %, ver-glichen 
mit 11 % der deutschen und 0 % der Schweizer Unter-nehmen). 
Ein Vergleich der Sektoren zeigt: Die Industrie 
rekrutiert Mitarbeiter stärker im deutschsprachigen Ausland, 
während der Dienstleistungsbereich ausgeprägter in Ost-europa 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 21 
sind die Rekrutierungsländer sehr breit über den Globus 
verteilt. Das deutschsprachige Ausland ist wie in den 
­Vorjahren 
vor allem für die Schweizer Unternehmen ein 
attraktiver Rekrutierungsmarkt (64 %, verglichen mit 46 % 
der österreichischen und 23 % der deutschen Unterneh-men). 
Österreichische Unternehmen sind aufgrund der 
Abbildung 12 
Länder/Regionen, in denen Mitarbeiter rekrutiert werden 
Deutschsprachiges Ausland 
Westeuropa 
Nordeuropa 
Südeuropa 
Osteuropa 
Nordamerika (USA/Kanada) 
Indien 
China 
Sonstige Länder/Regionen 
sucht. 
40 % 
37 % 
34 % 
23 % 
25 % 
21 % 
3 % 
Nicht erhoben 
12 % 
4 % 
3 % 
11 % 
7 % 
3 % 
2 % 
6 % 
Nicht erhoben 
6 % 
10 % 
Nicht erhoben 
15 % 
41 % 
25 % 
21 % 
4 % 
10 % 
24 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n (2014) = 169 Befragte, n (2013) = 116 Befragte, n (2008) = 170 Befragte 2014 2013 2008
5.2 Mitarbeiterbindung 
Obwohl die Mitarbeiterbindung für die Entscheider nach 
wie vor eines der drei Top-HR-Themen ist, ist ihre Bedeu-tung 
etwas gesunken: 2014 geben ihr 61 % eine sehr große 
bzw. große Bedeutung. Ein Jahr zuvor waren es noch 70 %. 
So geben 23 % der Entscheider aus Unternehmen mit 
mehr als 5.000 Beschäftigten an, Mitarbeiterbindung 
habe in ihrem Betrieb (nahezu) keine Bedeutung. 
Signifikante Unterschiede gegenüber den anderen Positio-nen 
zeigen sich 2014 auch wieder in den Aussagen der 
Unternehmensleitung. 78 % sprechen der Mitarbeiterbindung 
eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung zu. Bei den Führungs-kräften 
aus der HR-Abteilung sind dies 67 %, bei den Füh-rungskräften 
aus den Fachabteilungen 55 % und bei den 
Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung gerade einmal 
47 %. Hier stellt sich dann die Frage, ob die Instrumente zur 
Mitarbeiterbindung am realen Bedarf der Mitarbeiter vorbei-gehen. 
Gestützt wird diese Hypothese durch einen differenzierten 
Blick auf den empirischen Befund, differenziert nach Position 
der Befragten. Hier zeigen sich große Divergenzen bei der 
Frage, welche Instrumente sich besonders eignen, um Mitar-beiter 
zu binden, und welche dieser Instrumente bereits 
umgesetzt sind. Neben den Top-5-Themen (Abbildung 13) 
standen die folgenden weiteren Instrumente zur Auswahl: 
ein differenziertes Führungsverhalten je nach Mitarbeiter 
und Situation, betriebliche Zusatzleistungen, Maßnahmen 
zur Gesundheitsförderung, (Karriere-)Perspektiven, flexible 
Arbeitsmodelle, flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten 
sowie Beschäftigungssicherheit und Reputation des Arbeit-gebers. 
73 % der Vertreter der Unternehmensleitung gehen davon 
aus, eine wertschätzende Unternehmenskultur und ein gutes 
Betriebsklima seien bereits in ihrem Betrieb vorhanden. Dem 
stimmen aber andererseits nur 41 % der Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung zu. Ein differenziertes Führungsver-halten 
je nach Mitarbeiter und Situation ist für 50 % der Ver-treter 
der Unternehmensleitung realisiert, doch nur 33 % der 
Führungskräfte sowie 24 % der Mitarbeiter ohne Führungs-verantwortung 
sehen dies so. 
Zudem haben Unternehmensleitung und Mitarbeiter unter-schiedliche 
Vorstellungen davon, mit welchen konkreten Ins-trumenten 
sich Beschäftigte binden lassen. Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung nennen hier zu 71 % die Personal- 
22 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
entwicklung, verglichen mit 56 % der Vertreter der Unterneh-mensleitung. 
Auch bei betrieblichen Zusatzleistungen, 
(Karriere-)Perspektiven sowie mobilem Arbeiten fallen die 
Einschätzungen der Mitarbeiter und der Unternehmenslei-tung 
sehr unterschiedlich aus. Die Führungskräfte aus der 
HR-Abteilung scheinen am besten um die von den Mitarbei-tern 
bevorzugten Bindungsfaktoren zu wissen, da sie eine 
vergleichsweise hohe Übereinstimmung mit den Aussagen 
der Mitarbeiter aufweisen. 
Geeignete Instrumente zur Mitarbeiterbindung 
Unternehmens-leitung 
Mitarbeiter 
71 % 56 % 
60 % 41 % 
51 % 36 % 
40 % 20 % 
Personalent-wicklung 
(Karriere-) 
Perspektiven 
Mobiles 
Arbeiten 
Betriebliche 
Zusatzleistungen 
Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 142 (MA ohne FV) 
Zwischen den unterschiedlichen Unternehmensgrößen gibt 
es bei den meisten Instrumenten zur Mitarbeiterbindung 
kaum Abweichungen. Ausnahmen bilden die (Karriere-) 
Perspektiven, die flexiblen Arbeitsmodelle, die mobile 
Arbeit und die Reputation des Arbeitgebers. Ihre Bedeutung 
steigt mit der Größe der Unternehmen deutlich an. Instru-mente, 
die eher in einem institutionalisierten Rahmen statt-finden, 
wie z. B. Maßnahmen zur Personalentwicklung, zur 
Gesundheitsförderung und auch Angebote des mobilen 
Arbeitens, sind in großen Unternehmen häufiger umgesetzt. 
Betriebe mit bis zu 1.000 Beschäftigten setzen mehr auf 
Wertschätzung in der Unternehmenskultur und ein besseres 
Betriebsklima. 
KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 
aus Sicht der …
Eine Betrachtung nach Sektoren ergibt ebenfalls unter-schiedliche 
Bilder. Der Öffentliche Bereich legt ein höheres 
Gewicht auf die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssitua-tion, 
flexible Arbeitszeiten und Beschäftigungssicherheit. Die 
Befragten aus dem Dienstleistungsbereich betonen stärker 
als andere Sektoren die Themen differenziertes Führungs-verhalten, 
Personalentwicklung und (Karriere-)Perspektiven. 
Wie schon in den Vorjahren sind der Industrie- und Dienst-leistungssektor 
bereits recht gut in der Umsetzung marktge-rechter 
Entlohnung und betrieblicher Zusatzleistungen sowie 
bei (Karriere-)Perspektiven und interessanten Aufgaben. 
Fast schon traditionell sind im Ländervergleich die hohen 
Zustimmungswerte deutscher Unternehmen zur Bedeut-samkeit 
von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und 
Lebenssituation sowie zur Gesundheitsförderung und zu 
flexiblen Arbeitsmodellen. Auch das differenzierte Führungs-verhalten 
wird in Deutschland stärker betont. Die marktge-rechte 
Entlohnung ist auch in diesem Jahr eher ein Thema 
der österreichischen und schweizerischen Betriebe. Hinzu 
kommen aus Österreich deutlich höhere Zustimmungswerte 
für betriebliche Zusatzleistungen und (Karriere-)Perspektiven. 
Bei der Umsetzung punkten die Schweizer Unternehmen 
insbesondere mit einer wertschätzenden Unternehmens-kultur 
und einem guten Betriebsklima, marktgerechter Ent-lohnung, 
Personalentwicklung und interessanten Aufgaben. 
Auch Flexibilität in jeglicher Hinsicht wird in der Schweiz 
großgeschrieben. 
Einige interessante Aspekte zeigen sich auch bei der 
Auswertung der Befragungsergebnisse nach Alter. Nicht 
überraschend sehen die unter 40-Jährigen mit 61 % die 
(Karriere-)Perspektiven als einen entscheidenden Bindungs-faktor 
an, während dies nur auf 42 % der ab 50-Jährigen 
zutrifft. Eher weniger den gängigen Erwartungen entspricht 
es, dass flexible Arbeitsmodelle und die Reputation des 
Arbeitgebers im Hinblick auf die Mitarbeiterbindung höhere 
Zustimmungswerte von den Älteren erhalten als von den 
unter 40-Jährigen. Flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten 
und interessante Aufgaben sind ebenfalls nicht nur für die 
Jüngeren attraktiv. 
Abbildung 13 
Instrumente, die als besonders geeignet zur Mitarbeiterbindung erachtet werden, und ihre Umsetzung (Top 5) 
95 % 
53 % 
70 % 
60 % 
67 % 
63 % 
63 % 
55 % 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 23 
Wertschätzende Unternehmenskultur 
und gutes Betriebsklima 
Interessante Aufgaben 
Maßnahmen zur Vereinbarkeit von 
Beruf und Lebenssituation 
Personalentwicklung 
(stärkenorientierte Förder- und 
Entwicklungsprogramme) 
Marktgerechte Entlohnung 
46 % 
45 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte Besonders geeignet Bereits umgesetzt
KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 
Der HR-Report 2014/2015 betrachtet die Gesamtthematik 
Diversity und geht damit über die reine Betrachtung der 
Frauenförderung als erfolgskritisches HR-Handlungsfeld 
hinaus. Der Umgang mit Vielfalt, als Diversity Management 
bezeichnet, ist eher eine Philosophie als ein definiertes 
Konzept. Im Kern geht es um die Überzeugung, dass die 
Wertschätzung der Vielfalt einen Wettbewerbsvorteil für 
Unternehmen darstellt, wenn sie richtig gemanagt wird.6 
Die Themenbereiche, die in der betrieblichen Praxis im 
personalpolitischen Zusammenhang am häufigsten 
Beachtung finden, sind neben Geschlecht die Aspekte 
Alter bzw. Generationen sowie unterschiedliche kulturelle 
Hintergründe. 
Knapp 38 % der Entscheider geben an, das Thema Diversity 
habe in ihren Unternehmen eine große bzw. sehr große 
Bedeutung. Damit bleibt dieser Wert deutlich hinter der 
Bedeutung der Mitarbeiterbindung (61 %) zurück. Wie 
schon 2013 wird Diversity in Unternehmen mit über 5.000 
Mitarbeitern besonders intensiv thematisiert (51 %) und im 
Industrie­sektor 
(46 %) deutlich stärker als im Dienstleis-tungsbereich 
(36 %) sowie im Öffentlichen Sektor (26 %). 
24 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Vergleicht man die unterschiedlichen teilnehmenden Länder, 
so ist Österreich mit einem Zustimmungswert von 48 % 
Vorreiter in Sachen Diversity. 
Die Einschätzung zur Bedeutung von Diversity im Unterneh-men 
variiert erheblich mit dem Alter der Befragten. So sehen 
die unter 40-Jährigen nur zu 31 % eine große bzw. sehr große 
Bedeutung. Es ist zu vermuten, dass für sie dieses Thema 
eine Selbstverständlichkeit darstellt. Mit steigendem Alter 
klettert der Wert auf 43 % bei den über 50-Jährigen, die 
meist schon Erfahrungen im Umgang mit Vielfalt im Unter-nehmen 
gesammelt haben. 
Auch für das Handlungsfeld Diversity sind die Top-5- 
Ergebnisse – im Rahmen eines Soll-Ist-Vergleichs – darge-stellt 
(Abbildung 14). Neben den in der Abbildung genannten 
Instrumenten standen den Entscheidern noch die Punkte 
Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit Brüchen, eine lang-fristige 
Karriereplanung und -entwicklung, flexible Arbeits-modelle, 
-zeiten und -orte, feste Ansprechpartner, inner-betriebliche 
Öffentlichkeit und schließlich das Commitment 
im Rahmen der Charta der Vielfalt zur Auswahl. 
5.3 Diversity 
Abbildung 14 
Instrumente, die als besonders gut geeignet erachtet werden, um Diversity zu fördern, und ihre tatsächliche 
Umsetzung im Unternehmen (Top 5) 
Verankerung der Thematik 
in der Geschäftsleitung 
Förderung der Akzeptanz 
durch Führungskräfte 
Diversitätsorientierte 
Zusammensetzung von Teams 
Unterstützung bei der 
Vereinbarkeit von Beruf 
und Lebenssituationen 
Sensibilisierung für 
bestehende Klischees 
61 % 
39 % 
55 % 
27 % 
47 % 
24 % 
45 % 
42 % 
40 % 
21 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte Besonders geeignet Bereits umgesetzt 
6 Vgl.: Charta der Vielfalt e. V. (2011); Krell, G. / Riedmüller, B. / Sieben, B. / Vinz, D. (2007), S. 9 – 14.
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 25 
Entsprechend der geringen Bedeutung des Themas Diver-sity 
in den Unternehmen ist die Diskrepanz zwischen Ideal-vorstellung 
und Realität vergleichsweise groß. Eine positive 
Ausnahme bildet die Unterstützung bei der Vereinbarkeit 
von Beruf und Lebenssituationen. Für die weiteren zur 
Auswahl gestellten Instrumente zeigt sich bei den flexiblen 
Arbeitszeiten und dem mobilen Arbeiten, dass hier die 
tatsächliche Umsetzung mit 58 % bzw. 44 % der Nennungen 
deutlich über dem Wert ihrer Eignung für die Förderung 
von Diversity (30 % bzw. 26 %) liegt. Ähnlich wie bei der 
Mitarbeiterbindung haben die größeren Betriebe ab 5.000 
Mitarbeitern die institutionalisierten Instrumente eher 
umgesetzt als die kleineren Unternehmen. Zudem spiegelt 
sich die bereits angesprochene steigende Bedeutung mit 
der Unternehmensgröße auch darin wider, dass hier die 
Verankerung der Thematik in der Geschäftsleitung ausge-prägter 
ist. 
INDUSTRIEUNTERNEHMEN 
AGIEREN ZURÜCKHALTEND 
Nahezu allen Instrumenten zur Förderung von Diversity 
sprechen die Entscheider aus deutschen Unternehmen eine 
höhere Eignung zu als ihre Kollegen aus Österreich und der 
Schweiz. In Deutschland gibt es insgesamt eine stärkere 
Sensibilisierung für Diversity. Bei der Umsetzung sind die 
Unterschiede zwischen den Ländern nicht mehr so signifi-kant. 
Lediglich die Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit 
Brüchen sowie die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von 
Beruf und Lebenssituation sind in Deutschland besser 
umgesetzt. Bei flexiblen Arbeitsmodellen und mobilem 
Arbeiten hat die Schweiz „die Nase vorn“. 
Die unterschiedlichen Altersgruppen stehen dem Thema 
Diversity sehr differenziert gegenüber. So halten die unter 
40-Jährigen fast alle Instrumente für weniger geeignet als 
Ältere. Gerade über 50-Jährige sprechen sich in hohem 
Maße für die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf 
und Lebenssituationen oder die Akzeptanz von Erwerbs-biografien 
mit Brüchen aus – auf Basis eigener Erfahrungen 
mit Hürden und Hemmnissen. Dafür spricht auch, dass die 
wahrgenommene Umsetzung der Instrumente im Unter-nehmen 
mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. 
Männer und Frauen nehmen die Thematik Diversity gleich-falls 
unterschiedlich wahr. So äußern sich die weiblichen 
Entscheider sehr viel bestimmter zu den Instrumenten, die 
Diversity fördern – insbesondere die Akzeptanz durch Füh-rungskräfte 
(50 % Zustimmung bei den Männern, verglichen 
mit 62 % bei den Frauen). Männer empfinden die erfolgte 
Umsetzung als zufriedenstellender. 
Bezogen auf die Sektoren überrascht, dass die 
Befragten aus der Industrie der Diversity eine höhere 
Bedeutung zumessen, sie jedoch bei der konkreten 
Bewertung der Eignung der zur Auswahl gestellten 
Instrumente zurückhaltender sind als der Dienstleis-tungssektor 
und der Öffentliche Bereich. Dies fällt vor 
allem bei der Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit 
Brüchen und der Unterstützung bei der Vereinbarkeit 
von Beruf und Lebenssituationen auf. Diese wird 
­insbesondere 
im Öffentlichen Sektor als bedeutsam 
erachtet und bereits weitgehend umgesetzt.
KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 
Fokus Gender Diversity 
Nach wie vor ist die Frauenförderung das zentrale Diversity- 
Feld. Daher haben wir 2014 noch einmal die gleiche Frage 
gestellt wie im Vorjahr: „Was sind aus Ihrer Sicht die größten 
Hindernisse, dass nicht mehr Frauen Fach- oder Führungs-positionen 
einnehmen?“ Die Ergebnisse zeigen: Die man-gelnde 
Vereinbarkeit von Berufs- und Familiensituation, 
klassische Rollenbilder und fehlende Kinderbetreuungs-möglichkeiten 
bleiben die zentralen Hindernisse. Zudem 
bemängeln doppelt so viele Frauen wie Männer die fehlende 
Unterstützung in ihren Unternehmen und die geringe Akzep-tanz 
durch Vorgesetzte. Auch der neu hinzugekommene 
Aspekt „Unzureichende Personalentwicklung in den Unter-nehmen“ 
wird von den weiblichen Entscheidern sehr viel 
intensiver als Hindernis wahrgenommen denn von Männern. 
Das heißt, trotz der bereits seit Jahren andauernden 
Bemühungen und öffentlichen Diskussionen zum Thema 
Gender Diversity und der immer dringlicher werdenden 
Botschaft, im Zuge des Fachkräfte­mangels 
alle Potenziale 
auszuschöpfen, scheint in der betrieblichen Praxis Still-stand 
in Bezug auf das Aufbrechen von Stereo­typen 
zu 
herrschen. 
Beide Aspekte – fehlende Unterstützung in den Unterneh-men 
und mangelnde Akzeptanz durch Kollegen – werden 
umso gravierender empfunden, je jünger die Befragten 
sind. Ältere sehen eher die unzureichende Personalent-wicklung 
kritisch. Die geringe Akzeptanz durch Führungs-kräfte 
und die unzureichende Personalentwicklung erweisen 
sich insbesondere in Dienstleistungsbetrieben und im 
Öffentlichen Sektor als Hindernisse. 
Abbildung 15 
Hindernis für mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen – fehlende Unterstützung in den Unternehmen 
Unternehmensleitung 
31 % 
Führungskräfte 
39 % 
im HR-Bereich 
Führungskräfte 
in einer Fachabteilung 
30 % Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung 
42 % Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV) 
26 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung
Abbildung 16 
Hindernis für mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen – geringe Akzeptanz durch Vorgesetzte 
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 27 
Unternehmensleitung 
27 % 
Führungskräfte 
33 % 
im HR-Bereich 
Führungskräfte 
in einer Fachabteilung 
24 % Mitarbeiter ohne 
Führungsverantwortung 
42 % GESCHÄFTSFÜHRER 
SEHEN WENIGER HINDER-NISSE 
FÜR FRAUEN IN 
FÜHRUNGS­POSITIONEN 
Im Ländervergleich zeigt sich, dass die geringe 
Akzeptanz durch Vorgesetzte vor allem in 
Deutschland sensibel betrachtet wird, während 
die österreichischen Entscheider die fehlenden 
Kinderbetreuungsmöglichkeiten als gravierender 
ansehen. 
Differenziert nach der Position des Entscheiders 
im Unternehmen ist festzustellen, dass die Vertre-ter 
der Unternehmensleitung und die Führungs-kräfte 
aus Fachabteilungen in einigen Punkten 
deutlich geringere Hindernisse erkennen als die 
übrigen Beteiligten. 
Diese unterschiedliche Betrachtung betrifft vor 
allem die Punkte fehlende Unterstützung in den 
Unternehmen und geringere Akzeptanz durch 
Vorgesetzte (Abbildungen 15 und 16). 
Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV)
5.4 Förderung der Beschäftigungsfähigkeit 
Mehr als die Hälfte der Entscheider gibt an, dass Beschäfti-gungsfähigkeit 
in ihrem Unternehmen eine sehr große bzw. 
große Bedeutung einnimmt. Verändert hat sich die Gewich-tung 
des Themas in den Sektoren. Waren es bislang vor 
allem die Vertreter des Öffentlichen Sektors, die auf die 
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit setzten, nimmt das 
Thema nun auch im Industrie- und im Dienstleistungsbereich 
eine höhere Bedeutung ein. 
Interessanterweise zeigen sich erhebliche Diskrepanzen, je 
nach der Position der Entscheider. Während jeweils über 
60 % der Vertreter der Unternehmensleitung und Führungs-kräfte 
aus dem HR-Bereich die Bedeutung der Beschäfti-gungsfähigkeit 
als groß und sehr groß einschätzen, sind 
es bei den Führungskräften aus Fachabteilungen und Mitar-beitern 
ohne Führungsverantwortung nur 45 bzw. 41 %. 
Hier ist zu klären, ob das Thema entweder bereits flächen-deckend 
in Unternehmen implementiert ist oder ob sich 
dahinter ein gewisses Maß an Resignation angesichts einer 
nicht empfundenen Förderung der eigenen Beschäftigungs-fähigkeit 
verbirgt. 
28 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Gefördert wird die Beschäftigungsfähigkeit im Unterneh-men 
überwiegend durch den HR-Bereich (55 %), gefolgt 
von der Unternehmensleitung (37 %) und den Fachabtei-lungen 
(32 %). Nicht überraschend ist, dass bis zu einer 
Betriebsgröße von 1.000 Mitarbeitern auch die Unterneh-mensleitung 
für die Beschäftigungsfähigkeit verantwortlich 
ist. Beim Vergleich der Antworten nach der Position der 
befragten Entscheider zeigt sich, dass jede der Gruppen für 
sich beansprucht, Beschäftigungsfähigkeit zu fördern, und 
als Thema für ihren Zuständigkeitsbereich ansieht. 
Kaum verändert hat sich die Gewichtung, welche Instru-mente 
die Beschäftigungsfähigkeit (Abbildung 17) am 
ehesten fördern. Vier dieser fünf Instrumente sind im ver-gleich 
zum Vorjahr stabil geblieben. Neu hinzugekommen 
ist das Thema Veränderung der Tätigkeiten. Daneben stan-den 
den Entscheidern noch die Punkte regelmäßige Leis-tungs- 
und Potenzialbeurteilungen, die Zusammenarbeit in 
gemischten Teams und langfristige Karrieremodelle zur 
Auswahl, die ebenfalls hohe Zustimmungswerte (65 % bzw. 
58 % und 53 %) erhielten. Damit setzt sich der Trend der 
KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 
Abbildung 17 
Instrumente, die als sehr wichtig/wichtig erachtet werden, um Beschäftigte langfristig leistungsfähig und fit zu halten, 
und ihre tatsächliche Umsetzung im Unternehmen (Top 5) 
Lebenslange Fort-und 
Weiterbildung 
Direkte Führungskraft 
als „Personalentwickler“ 
Maßnahmen zum Erhalt der 
Work-Life-Balance 
Maßnahmen zur 
Gesunderhaltung/ 
Gesundheitsförderung 
Veränderung der Tätigkeiten 
90 % 
61 % 
73 % 
37 % 
73 % 
32 % 
71 % 
48 % 
66 % 
27 % 
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 
Basis: n = 665 Befragte Sehr wichtig/wichtig Bereits umgesetzt
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 29 
Vorjahre fort, in denen bereits deutlich wurde, dass beide 
Aspekte der Beschäftigungs­fähigkeit 
– „in Bewegung 
­bleiben“, 
um die relevanten Kompetenzen zu erhalten und 
auszubauen, ebenso wie „in Balance bleiben“, um dabei 
Gesundheit und Wohl­befinden 
zu bewahren – gleicher­maßen 
als bedeutsam erkannt werden. 
Allerdings zeigt sich auch 2014 wieder, dass noch hohes 
Ausbaupotenzial besteht, wenn es darum geht, die wahr-genommene 
Bedeutung der Instrumente in die Realität 
umzusetzen: Bei nahezu allen Instrumenten klafft hier eine 
deutliche Lücke (Abbildung 17). Ins Auge fällt vor allem, 
dass die Diskrepanz zwischen der Bedeutung der Work- 
Life-Balance und deren Umsetzung sehr hoch ist. Hier 
scheint die anhaltende gesellschaftliche Diskussion noch 
keinen Niederschlag in der Realität von Unternehmen 
gefunden zu haben. Auch der intensive Diskurs über die 
neuen Rollen der Führungskräfte, z. B. als Personalentwickler, 
ist noch nicht realisiert. Für die langfristigen Karrieremodelle 
gilt: Nur 13 % der Unternehmen haben diese bereits umge-setzt 
– das Thema steckt folglich noch „in den Kinder-schuhen“. 
In ihrer Relevanz vor dem Hintergrund eines 
verlängerten Erwerbslebens und immer vielfältigerer 
Lebensentwürfe dürfen langfristige Karrieremodelle jedoch 
keineswegs unterschätzt werden. 
Im Vergleich der unterschiedlichen Unternehmensgrößen 
bietet sich ein ähnliches Bild wie in anderen Handlungsfel-dern: 
Mit steigender Unternehmensgröße kommen institu-tionalisierte 
Maßnahmen häufiger zur Anwendung. Auch 
erkennen Großunternehmen ab 5.000 Beschäftigten 
bereits sehr viel deutlicher als kleinere Betriebe die Not-wendigkeit, 
langfristige Karrieremodelle zu entwickeln, und 
setzen diese auch häufiger um. Länderbezogen zeigen sich 
vergleichsweise einheitliche Werte, wobei die Schweiz 
regelmäßige Leistungs- und Potenzialbeurteilungen deutlich 
stärker durchführt. Positionsbezogen zeigen sich die Mit-arbeiter 
ohne Führungsverantwortung durchweg pessi-mistischer, 
was die tatsächliche Umsetzung der Instrumente 
im Unternehmen anbelangt.
KAPITEL 6 
SCHLUSSFOLGERUNGEN/ 
HANDLUNGSFELDER 
30 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 
Die Rolle von Führung nachhaltig verändern 
Führung hat sich in Richtung Mitarbeiterorientierung zu entwickeln. 
Auf das Managen von Veränderungen und den Umgang mit der 
steigenden Komplexität sind viele Führungskräfte allerdings noch 
nicht vorbereitet. Die Gründe: mangelnde Zeit für Führung und 
Angst vor Macht- und Kontrollverlust. Geschäftsleitung und Füh-rungskräfte 
aus den Bereichen sowie HR sind deshalb gleicher­maßen 
gefragt, die Rolle von Führung neu zu definieren. 
Wertschätzende Unternehmenskultur bleibt Dauerthema 
Mitarbeiter zu binden bedeutet vor allem, eine wertschätzende 
Unternehmenskultur und ein gutes Betriebsklima zu etablieren. 
Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier noch weit auseinander. 
Daher ist die Unternehmensführung gefragt, das Thema spürbar 
anzugehen – im Rahmen ihrer Vorbildfunktion und um ein klares 
Signal zu senden. 
Pragmatische Lösungen für eine ­Work- 
Life-Balance finden 
Unser HR-Report zeigt: Work-Life-Balance ist wichtig, um Mitarbeiter 
zu binden, Frauen zu fördern und die Beschäftigungsfähigkeit zu 
sichern. Aber auch hier ist eine starke Diskrepanz zwischen der hohen 
Relevanz der Work-­Life- 
Balance und dem Grad ihrer Umsetzung 
festzustellen. Hier sind pragmatische, in den jeweiligen Teams aus-gehandelte 
Lösungen zu entwickeln, die mit den geschäftlichen 
An­forderungen 
im Einklang stehen. 
4 Zukünftige Handungsfelder 
1. 
2. 
3.
HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 31 
Beschäftigungsfähigkeit ernst nehmen 
Mitarbeiter werden älter und arbeiten länger. Umso wichtiger wird die 
Sicherung und Weiterentwicklung ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Aber 
die dafür zentralen Instrumente – le­­bens­lange 
Fort- und Weiterbildung, 
die Rolle der Führungskraft als Personalentwickler und die Gesund-heitsförderung 
– sind in Un­ternehmen 
noch zu selten gelebte Realität. 
Hier sollte die HR-Abteilung in enger Abstimmung mit den Fachbe-reichen 
in den Alltag eingebundene Lösungen entwickeln. 
Frauenförderung endlich angehen 
Um Frauen jenseits der Lippenbekenntnisse wirklich zu fördern, gilt 
es auf zwei Ebenen zu agieren. Zum einen müssen Unternehmen ihre 
kulturellen und mentalen Blockaden auflösen, die nach wie vor den All-tag 
prägen. Zum an­deren 
bedarf es konzertierter Aktionen mit privaten 
und öffentlichen Partnern vor Ort, um ein umfassendes und qualitativ 
hochwertiges An­gebot 
für die Kinderbetreuung zu etablieren. 
Rekrutierung vielfältig aufsetzen 
In Anbetracht des zunehmenden Fachkräftemangels nutzen Organisa-tionen 
immer mehr Kanäle, wenn sie neue Mitarbeiter suchen. Dieser 
Trend wird sich fortsetzen. Unternehmen werden daher künftig noch 
genauer analysieren müssen, welche Kanäle und Märkte sich für welche 
Positionen am besten eignen, um erfolgreich zu rekrutieren. 
4. 
5. 
6.
Hays 
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HR-Report 2014/2015: Führung

  • 1. HR-REPORT 2014/2015 SCHWERPUNKT FUHRUNG Eine empirische Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE im Auftrag von Hays für Deutschland, Österreich und die Schweiz
  • 2. VORWORT 2 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung AUTOREN Silke Eilers, IBE Kathrin Möckel, Hays Prof. Dr. Jutta Rump, IBE Frank Schabel, Hays INHALT Sehr geehrte Leserinnen und Leser, der demografische Wandel lässt grüßen: Wie wichtig die Mitarbeiter für den Erfolg sind, zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch viele Diskussio-nen um die Zukunft von Organisationen. Es scheint so, als ob wir nun doch im Zeitalter der Wissensarbeit ankommen und uns von der alten Industriegesell-schaft verabschieden. Statt der Produktivkräfte und der siloartig angelegten Strukturen tayloristischer Prägung rücken endlich die Mitarbeiter und ihre Kompetenzen in den Mittelpunkt. Aber gemach, noch erweisen sich unsere alten Formen als zäh und langlebig, wie unser aktueller HR-Report an verschiedenen Stellen empirisch aufzeigt – sei es bei der Umsetzung von neuen Arbeits­formen und -weisen oder einer fundierten Förderung von Frauen. Hier liegt noch einiges im Argen. Insgesamt ist die Lücke zwischen dem, was die für den HR-Report befragten Entscheider als bedeutsame Trends oder Themen erachten, und dem, was sie de facto umsetzen, nach wie vor zu groß. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, von der wir bereits im letzten Jahr gesprochen haben, existiert also immer noch. Sie mithilfe durch-dachter Lösungen aufzuheben, steht also weiter oben auf der Tagesordnung. Dabei sollten weder die Organisation noch die Mitarbeiter überfordert wer-den. Gefordert sind hier alle Kräfte im Unternehmen. Aber oft spielen die Akteure – HR-Abteilung, Fachbereiche und Unternehmensbereiche – noch nicht gut genug zusammen, als dass der notwendige Wandel verwirklicht werden könnte. Auch dies zeigen die Ergebnisse unseres HR-Reports an einigen Stel-len auf. Wir sind also noch nicht ganz in der Wissensgesellschaft angekom-men, sondern befinden uns noch immer auf dem Weg dorthin. Vor dem Hintergrund dieser umwälzenden Prozesse wird die Rolle der Führung umso wichtiger. Folgerichtig haben wir sie zum Schwerpunktthema des dies-jährigen HR-Reports gewählt. „Wie ist die Führung eingenordet? Wo steht sie derzeit?“, waren hier unsere Leitfragen. Die Ergebnisse sind an einigen Stellen durchaus ermutigend und zeigen, dass sich das Bild und die Funktion von Füh-rung mehr und mehr verändert haben. Dass es hierbei ab und an noch hakt, versteht sich von selbst. Aber die Richtung scheint zu stimmen. Das ist für Unternehmen nachgerade existenziell. Denn nach wie vor gilt die Binsenweisheit: Mitarbeiter zu binden, hängt von der Qualität der Führungskräfte ab. Wie stets an dieser Stelle wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre unseres neuen HR-Reports. Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie mit uns über die Ergeb-nisse diskutieren oder zu einigen Punkten noch mehr Hintergrundinformatio-nen erhalten möchten. Prof. Dr. Jutta Rump und Klaus Breitschopf Management Summary 3 1 Hintergrund und Methodik 4 1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie 4 1.2 Methodik und Statistik 5 2 Wichtigste HR-Themen 6 3 Schwerpunktthema Führung 9 3.1 Anforderungen und Kompetenzfelder 10 3.2 Herausforderungen für Führungskräfte 12 3.3 Stolpersteine für Führungskräfte 14 3.4 Führungskräfteentwicklung und Führungskarrieren 15 4 Relevante Trends 16 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 19 5.1 Mitarbeitergewinnung 20 5.2 Mitarbeiterbindung 22 5.3 Diversity 24 5.4 Förderung der Beschäftigungsfähigkeit 28 6 Schlussfolgerungen/ Handlungsfelder 30 Klaus Breitschopf Vorstandsvorsitzender der Hays AG Prof. Dr. Jutta Rump Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE
  • 3. MANAGEMENT SUMMARY HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 3 Die Themen Unternehmenskultur, Führung und Mitarbeiterbindung bleiben die Top-HR-Themen. In Anbetracht der immer komplexer werdenden Wirtschaft nimmt Führung nach 2011 wieder den ersten Platz ein. Kontinuierlich an Bedeutung gewonnen haben die Themen Work-Life-Balance, Talentmanagement und ­flexible Arbeitsstrukturen. Der Fokus von Führungsaufgaben hat sich in Richtung Mitarbeiterorientierung und weg von fachlichen Themen entwickelt: Sozialkompetenz wird mit weitem Abstand als das wichtigste Kompetenzfeld für Führung angesehen. Nicht überraschend ist daher, dass als die wesentli-chen Aufgaben einer Führungskraft angesehen werden, eine Feedbackkultur zu etablieren, Mitarbeiter zu motivieren und ihnen Entwick-lungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Managen von Veränderungen wird als die größte Herausforderung für Führungskräfte bewertet. An zweiter Stelle steht der Umgang mit der steigenden Komplexität. Bei fast allen Herausforderungen, denen sich Führung gegenübersieht, bestehen laut den Befragten erhebliche Defizite zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die breite Mehrheit der befragten Entscheider sieht die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben als den wesentlichen „Stolperstein“ für Füh-rungsarbeit an. Als zweiten kritischen Stolper-stein nennen mehr als die Hälfte der Befragten die Reduzierung der Kontrollfunktion hin zu mehr Eigenverantwortung, gefolgt von der Umsetzung einer Anwesenheits- in eine Ergeb-nisorientierung. Die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften wird weiterhin als in hohem Maße schwierig eingestuft. Bei den Rekrutierungswegen ist der Trend aus den Vorjahren zur verstärkten Nutzung neuer Medien ungebrochen. Je größer die Organisation ist, umso internationaler bzw. geografisch breiter wird die Rekrutierung angelegt. Die Bedeutung der Mitarbeiterbindung ist im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken. Eine wertschätzende Unternehmenskultur, interes-sante Aufgaben und die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituation werden als die am besten geeigneten Instrumente angesehen. An ihrer Realisierung hapert es – hier zeigen sich deutliche Diskrepanzen zwischen ihrer Bedeu-tung und ihrer Umsetzung in den ­Alltag. Frauenförderung verläuft nach wie vor schlep-pend. Vor allem zwei Themen stehen ihr im Weg: Zum Ersten lassen sich Berufs- und Familien­situation nur ungenügend vereinbaren, u. a aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglich-keiten. Zum Zweiten bestehen mentale Hürden und Stereotypen. Es fehlt an umfassender Unterstützung im Unternehmen und einer breiten Akzeptanz der Vorgesetzten. In Bewegung und in Balance bleiben – das ist für Beschäftigungsfähigkeit entscheidend. Die zentralen Instrumente für die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit sind daher eine lebens-lange Fort- und Weiterbildung, die Führungs-kraft als Personalentwickler, Work-Life-Balance und Gesundheitsförderung. Allerdings sind diese Themen ebenfalls nur ungenügend umge-setzt. Bei nahezu allen Instrumenten klafft eine deutliche Lücke. Am größten ist sie bei der Reali-sierung einer Work-Life-Balance.
  • 4. KAPITEL 1 HINTERGRUND UND METHODIK 1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie Zum vierten Mal in Folge greifen wir mit dem HR-Report zentrale HR-Fragestellungen in Unternehmen und Organi-sationen auf. Den konkreten Bezugsrahmen unserer Lang-zeitbetrachtung mit den sechs Handlungsfeldern, die wir empirisch betrachten, veranschaulicht Abbildung 1. Das Schwerpunktthema des aktuellen HR-Reports bildet das Thema Führung. Führungskräfte beeinflussen in hohem Maße, inwieweit zukunftsorientierte HR-Themen in der Praxis umgesetzt werden. Welchen Stellenwert Führung in Unternehmen hat, wo Handlungsbedarf besteht und welche Stolpersteine vorhanden sind, wird ausführlich in Kapitel 3 dargestellt. Abbildung 1 Bezugsrahmen der Langzeitbetrachtung der HR-Reports 4 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Der HR-Report ist eine jährlich durchgeführte Studi-enreihe der Hays AG und des Instituts für Beschäfti-gung und Employability IBE. Bisher sind erschienen: • HR-Report 2011: Schwerpunkt Mitarbeitergewinnung • HR-Report 2012/2013: Schwerpunkt Mitarbeiterbindung • HR-Report 2013/2014: Schwerpunkt Frauenförderung Die bisherigen Ergebnisse sind unter hays.de/studien veröffentlicht. Förderung der Beschäftigungsfähigkeit Mitarbeiter- Führung gewinnung Mitarbeiter­bindung Work-Life-Balance Ökonomische Entwicklung Frauen-förderung Demografischer Wandel/ gesellschaftlicher Wertewandel
  • 5. BRANCHEN 44 % 19 % 37 % UNTERNEHMENSGRÖSSE Weniger als 1.000 Mitarbeiter 1.000 bis 4.999 Mitarbeiter Mehr als 5.000 Mitarbeiter 52 % 26 % 22 % POSITION ALTER DER BEFRAGTEN Dienstleistung Industrie Öffentlicher Bereich 25 % 36 % Unter 40-Jährige 40- bis 49-Jährige Ab 50-Jährige HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 5 1.2 Methodik und Statistik 20 % der Befragten gehören der Unternehmensleitung an, 28 % sind Führungskräfte aus dem HR-Bereich, 30 % Füh-rungskräfte aus Fachabteilungen und insgesamt 21 % Mitar-beiter ohne Führungsverantwortung .2 Wie bereits in den Vorjahren nahmen mehr männliche (59 %) als weibliche Befragte (39 %) am HR-Report teil. Bei den Alters­gruppen sind auch 2014 mit 38 % die Entscheider am häufigsten vertreten, die 50 Jahre und älter sind. 36 % zählen zu den 40- bis unter 50-Jährigen, und 25 % sind bis 40 Jahre alt. Die Ergebnisse der empirischen Befragung werden meist auf der Basis aller Befragten dargestellt. Bei signifikanten Unterschieden wird auf die Werte der einzelnen Teilgruppen eingegangen. Wo es sinnvoll erscheint, wird auf die Ergeb-nisse aus den Vorjahren verwiesen. Der HR-Report 2014/2015 basiert auf der Onlinebefragung von 665 Entscheidern 1. Mit 65 % stammt der größte Teil aus Deutschland, 16 % kommen aus Österreich und 18 % aus der Schweiz. Differenziert nach der Unternehmensgröße verteilen sich die Befragten wie folgt: 52 % kommen aus Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern, 22 % aus Betrieben mit 1.000 bis unter 5.000 Beschäftigten und 26 % arbeiten in Unternehmen mit 5.000 und mehr Mitarbeitern (Abbil-dung 2). 37 % der Entscheider, die am HR-Report teilnehmen, ver-treten Industrieunternehmen, etwas mehr den Dienstleis-tungsbereich (44 %), die verbleibenden 19 % sind dem Öffentlichen Sektor zuzurechnen. Abbildung 2 Struktur der Befragten 21 % Führungskräfte aus 30 % 28 % 20 % Fachbereichen Führungskräfte aus HR-Bereich Unternehmensleitung Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung 38 % 1 Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind jedoch stets beide Geschlechter. 2 Rundungsbedingt kann die Summe der einzelnen Prozentwerte auch 99 % bzw. 101 % betragen.
  • 6. KAPITEL 2 WICHTIGSTE HR-THEMEN Der HR-Report ermittelt stets, welche HR-Themen für die befragten Entscheider aus ihrer Sicht am wichtigsten sind. Abbildung 3 zeigt den Zeitreihenvergleich für die fünf als am bedeutsamsten eingestuften HR-Themen, während Abbildung 4 noch einmal dezidiert auf alle zehn Themen eingeht. Der Zeitreihenvergleich zeigt: Die Themen Unternehmens-kultur, Führung und Mitarbeiterbindung haben sich zu „Dauerbrennern“ entwickelt, die jeweils mit leichten Ver-schiebungen die Spitzenpositionen unter sich ausmachen. Führung nimmt nun wie drei Jahre zuvor den ersten Platz ein: Je komplexer die Wirtschaft, umso wichtiger wird Führung. 6 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Kontinuierlich an Bedeutung gewonnen haben im Verlauf der letzten Jahre die Themen Work-Life-Balance, Talent­management und Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen. Dagegen werden die Steuerung der demografischen Ent-wicklung, das Aufsetzen neuer Vergütungsmodelle und die Förderung von Diversity als nichtrelevante HR-Themen wahrgenommen und befinden sich bei der Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder ganz unten. Bei der Betrachtung nach Unternehmensgröße zeigen sich teilweise unterschiedliche Gewichtungen. So ist für Betriebe mit weniger als 1.000 Beschäftigten die Mitarbei-terbindung mit 45 % das beherrschende Thema. Unter-nehmen ab 1.000 Mitarbeitern gewichten dagegen die Abbildung 3 Wichtigste HR-Themen/Handlungsfelder (Top 5) Basis: n (2014) = 665 Befragte, n (2013) = 550 Befragte, n (2012) = 714 Befragte, n (2011) = 439 Befragte Die Pfeile über den Jahreszahlen zeigen die Veränderung zum Folgejahr an. FÜHRUNG IM UNTERNEHMEN AUSBAUEN 42 % 37 % 2013 46 % 2012 50 % 2011 MITARBEITER BINDEN 40 % 42 % 2013 46 % 2012 UNTERNEHMENSKULTUR WEITERENTWICKELN 37 % 47 % 2013 48 % 2012 39 % 2011 TALENTE FÖRDERN 34 % 33 % 2013 24 % 2012 43 % 2011 18 % 2011 BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT DER MITARBEITER FÖRDERN 33 % 36 % 39 % 2013 2012 42 % 2011
  • 7. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 7 Führung im Unternehmen ausbauen Mitarbeiter binden Themen Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen, Steuerung der demografischen Entwicklung und systematisches Talentmanagement stärker. Bei Organisationen ab 5.000 Mitarbeitern ist das Talentmanagement sogar auf Platz 2 der Topthemen. Sektorbezogen legt der Öffentliche Bereich wie im Vorjahr den größten Wert auf die Förderung der Beschäftigungs­fähigkeit der Mitarbeiter (48 %) und setzt stärker als die ­Privatwirtschaft auf die Steuerung der demografischen Entwicklung (24 %, verglichen mit 18 % im Industriesektor und nur 12 % im Dienstleistungssektor). In Dienstleistungsunternehmen bewegt vor allem der Aus-bau der Führung (47 %) die befragten Entscheider, gefolgt vom Thema Mitarbeiterbindung (43 %). Die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen und die Talentförderung sind Themen, mit denen sich der privatwirtschaftliche Sektor ebenfalls deutlich intensiver beschäftigt als der Öffentliche Bereich. Abbildung 4 Die wichtigsten HR-Themen/Handlungsfelder Unternehmenskultur weiterentwickeln Talente fördern Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern Work-Life-Balance für Mitarbeiter etablieren Arbeitsstrukturen flexibilisieren Neue Mitarbeiter gewinnen Demografische Entwicklung steuern Neue Vergütungsmodelle aufsetzen Diversity im Unternehmen fördern Basis: n = 665 Befragte 42 % 40 % 37 % 34 % 33 % 30 % 27 % 22 % 17 % 10 % 8 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
  • 8. Abbildung 5 Die wichtigsten HR-Themen/Handlungsfelder auf Länderebene Auch auf der Länderebene zeigen sich zum Teil erhebliche Abweichungen, wie Abbildung 5 veranschaulicht. So sehen deutsche Entscheider den Ausbau der Führung, die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und die Steue-rung der demografischen Entwicklung als wichtiger an. In Österreich werden dagegen die Mitarbeiterbindung und die Etablierung einer Work-Life-Balance für die Mitarbeiter stär-ker betont als in den Nachbarländern. Während man in der Schweiz und in Österreich die Talentförderung großschreibt, spielt sie in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. 8 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 49 % 29 % 30 % Ein Vergleich der Ergebnisse nach der Position der Befrag-ten im Unternehmen zeigt, dass sich vor allem die Mitglie-der der Geschäftsleitung für eine Weiterentwicklung der Unternehmenskultur aussprechen (47 %). Der Ausbau der Führung wird insbesondere von den Führungskräften aus dem HR-Bereich betont (57 %), während die Führungs-kräfte aus den Fachabteilungen auf Talentförderung und Etablierung einer Work-Life-Balance für Mitarbeiter drän-gen (42 % bzw. 43 %). Das Thema, das die Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung mit großem Abstand am stärksten beschäftigt, ist die Mitarbeiterbindung mit knapp 50 %. Führung im Unternehmen ausbauen Basis: n = 665 Befragte 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern 38 % 21 % 24 % Neue Mitarbeiter gewinnen 22 % 19 % 25 % Mitarbeiter binden 38 % 48 % 42 % Work-Life-Balance für Mitarbeiter etablieren 26 % 40 % 34 % Diversity im Unternehmen fördern 7 % 9 % 12 % Arbeitsstrukturen flexibilisieren 25 % 29 % 29 % Unternehmenskultur weiterentwickeln 38 % 35 % 37 % Talente fördern 27 % 44 % 48 % Neue Vergütungsmodelle aufsetzen 9 % 14 % 7 % Demografische Entwicklung steuern 20 % 11 % 11 % Deutschland Österreich Schweiz
  • 9. KAPITEL 3 SCHWERPUNKTTHEMA FÜHRUNG Das diesjährige Schwerpunktthema des HR-Reports lautet Führung und beschäftigt sich mit dessen Herausforderungen vor dem Hintergrund der demografischen und ökonomischen Entwicklung. Führungskräfte benötigen ein hohes Maß an Flexibilität und Zukunftsorientierung, um die Veränderungen und Vernetzungen in der globali-sierten wie auch zunehmend digitalisierten Wirtschaft zu gestalten. Innerhalb der Organisationen werden nicht nur die Belegschaften immer vielfältiger, sondern auch die Arbeits-zeiten, -formen und Beschäftigungsverhältnisse. Neben der steigenden Komplexität von Arbeit und beschleunigten Abläufen spielen der Fachkräftemangel, der sinkende Anteil von Nachwuchskräften sowie die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die zunehmende Bedeutung von Work-Life-Balance eine wichtige Rolle.3 Bei all diesen Entwicklungen wird eine kompetente und zielorientierte Führung zum zentralen Erfolgsfaktor. Unternehmen haben Antworten auf die Fragen zu finden, wie diese Entwicklungen innerhalb der Arbeitswelt die Personal- und Führungsarbeit beeinflussen und wie sie diese zukünftig gestalten. Welche Aufgaben kommen auf Führungskräfte zu und wie kann die Führungsarbeit daran angepasst werden? Dies betrifft sowohl das Anforde-rungs- und Kompetenzprofil von Führungskräften als auch die Führungskräfteentwicklung. 3 Vgl.: Studie „Die Zukunft der Arbeitswelt – Auf dem Weg ins Jahr 2030“. http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Studie_Zukunft_der_Arbeitswelt_Einzelseiten.pdf HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 9
  • 10. 3.1 Anforderungen und Kompetenzfelder Die Anforderungen an Führungskräfte werden – wie bereits skizziert – immer anspruchsvoller. Neben der Fach- und Methodenkompetenz sollen sie über eine Vielzahl von sozialen und emotionalen Kompetenzen verfügen. Gute Führungskräfte sind zugleich Vorbilder, Visionäre, Praktiker, Diagnostiker, Konzeptentwickler, Konfliktmanager, Gestal-ter, Lenker und Topentscheider. Zudem besitzen sie die Fähigkeit, ihre Mitarbeiter zu fördern und die Erwartungen im Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Stake­holdern zu erfüllen. Daher ist es nicht überraschend, dass für die befragten Entscheider die Sozialkompetenz von Führungskräften heute das bei weitem wichtigste Feld (78 %) ist. Gleichzeitig Abbildung 6 Die Anforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden Etablieren einer Feedbackkultur Motivation der Belegschaft Aufzeigen von Entwicklungs­möglichkeiten für die Mitarbeiter Führen regelmäßiger Mitarbeitergespräche Agieren als Ansprechpartner („Offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter“) Gewährung von Freiräumen bei den Aufgaben der Mitarbeiter Förderung der Beschäftigungs­fähigkeit der Mitarbeiter Gestaltung von Beziehungen im Team/in der Abteilung Aufgabenkoordination Gewährung von Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen Vermittlung zwischen Angehörigen unterschiedlicher Generationen Bearbeitung des operativen Tagesgeschäfts 71 % 69 % 66 % 60 % 56 % 53 % 48 % 48 % 47 % 44 % 13 % 11 % 10 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung sehen sie hier aber mit 72 % den größten Handlungsbedarf. Am zweitwichtigsten ist für die Befragten die Methoden-kompetenz (14 %) und erst an dritter Stelle wird die Fach-kompetenz (7 %) genannt. Dieses empirische Bild deckt sich mit den Aufgaben, die an Führungskräfte gestellt werden (Abbildung 6). Denn aus Sicht der Befragten bestehen die wesentlichen Aufgaben einer Führungskraft vor allem darin, eine Feedbackkultur zu etab-lieren (71 %), Mitarbeiter zu motivieren (69 %) und ihnen Ent-wicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen (66 %). Nach diesen drei Themen als wichtig erachtet werden zudem die Aufgaben, regelmäßig Mitarbeitergespräche zu führen (60 %) und ein „offenes Ohr“ für die Belange der Mitarbeiter zu haben (56 %). KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung Basis: n = 665 Befragte 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
  • 11. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 11 Dagegen steht das operative Tagesgeschäft auf der Auf-gabenliste für Führungskräfte ganz unten auf der Liste. Die empirischen Ergebnisse zeigen deutlich: Der Fokus von Führungsaufgaben hat sich eindeutig in Richtung Mitarbei-terorientierung und weg von rein fachlichen Aufgaben ent-wickelt. Um diese Mitarbeiterorientierung zu gewährleisten, bedarf es wiederum der notwendigen Sozialkompetenzen, deren Bedeutung – wie oben aufgeführt – entsprechend hoch bewertet wird. Diese Einschätzung ist sowohl unabhängig von Alter, Geschlecht und Position als auch in allen Sektoren in etwa gleich. Im Ländervergleich legen die Entscheider aus Deutschland auf die Sozialkompetenzen von Führungs-kräften einen höheren Wert. Werden die Ergebnisse nach dem Geschlecht der Befragten differenziert, zeigen sich unterschiedliche Erwartungen. Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter aufzuzeigen ist gerade für 78 % der Frauen eine wesentliche Führungsan-forderung. Dies sehen aber nur 59 % der Männer so. Zudem sehen Frauen die Aufgabe der Führungskräfte auch stärker darin, Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und jeweilige Lebenssituationen zu schaffen (52 % der Frauen betrachten diesen Aspekt als wichtig, aber nur 39 % der Männer). Und auch die Förderung der Beschäftigungsfähig-keit der Mitarbeiter erwarten Frauen eher von Führungs-kräften (57 %), als dies Männer (43 %) tun. In Großunternehmen wird vergleichsweise mehr Wert auf die Etablierung einer Feedbackkultur, die Gewährung von Freiräumen und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit gelegt als bei den Betrieben mit weniger als 5.000 Mitar-beitern. In den drei Ländern wird das Anforderungsprofil an Führungskräfte ebenfalls unterschiedlich beurteilt. Dies trifft vor allem zu, wenn es um die Förderung der Beschäf-tigungsfähigkeit, das Führen regelmäßiger Mitarbeiterge-spräche und Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen geht. Vor allem deutsche Entschei-der fordern diese Kompetenzen bei ihren Führungskräften sehr viel stärker ein. Ein Vergleich der Antworten der Befragten nach ihrer Position im Unternehmen ergibt: Die befragten Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung heben Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen sowie die Gewährung von Freiräumen und das Agieren als Ansprech-partner viel stärker hervor als die anderen Gruppen. Die Bedeutung der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit betonen die HR-Führungskräfte ebenso stark wie die Mit-arbeiter selbst. WICHTIGKEIT SOZIALKOMPETENZ VON FÜHRUNGSKRÄFTEN Österreich Schweiz 81 % 70 % 73 % Deutschland
  • 12. 3.2 Herausforderungen für Führungskräfte Den Herausforderungen einer sich immer schneller wan-delnden Arbeitswelt aktiv zu begegnen, spielt eine wesent-liche Rolle für eine erfolgreiche Personalführung. Gerade die Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt verändert die Rahmenbedingungen. Hier sind Führungs-kräfte Abbildung 7 Soll-Ist-Vergleich der Herausforderungen für Führungskräfte Managen von Veränderungen Umgang mit der steigenden Komplexität im Führungsbereich Wahrnehmung der Vorbildfunktion Wahrung von Glaubwürdigkeit Beachtung der eigenen Work-Life-Balance Schaffung von Transparenz Umgang mit Kostendruck Umgang mit der zunehmenden Geschwindigkeit im Führungsbereich Erreichen der gesetzten Ziele Managen der zunehmenden Vielfalt in der Belegschaft (Gender, Generationen, Kulturen ...) 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte Herausforderung (Soll) Umsetzung (Ist) 12 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung 72 % 53 % 52 % 24 % 44 % 23 % 39 % 16 % 38 % 26 % 37 % 33 % 30 % 31 % 26 % 12 % 25 % 39 % 18 % 18 % als Change Manager gefragt. Die befragten Entscheider sehen daher das Managen von Veränderungen (72 %) auch als die größte Herausforderung für Führungskräfte an, die Entscheider in der Industrie noch stärker als die in den beiden anderen Sektoren. An zweiter Stelle steht der Umgang mit der steigenden Komplexität im Führungsbereich (52 %). Bei fast allen Herausforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden, bestehen erhebliche Defizite in der Umsetzung, wie Abbil-dung 7 zeigt. Dabei zeigt eine Detailbetrachtung: Betriebe mit bis zu 1.000 Mitarbeitern sehen die Wahrnehmung der Vorbildfunktion als größere Herausforderung im Vergleich zu Großunterneh-men, sind aber auch nach eigener Einschätzung in der Lage, diese zu realisieren. Ebenso fällt es Führungskräften aus KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung
  • 13. 16 % 19 % HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 13 kleineren Betrieben leichter, in ihrem – vergleichsweise überschaubaren – Umfeld Transparenz zu schaffen. Das systematische Managen von Veränderungen nimmt mit zunehmender Unternehmensgröße als Herausforderung zu, sowohl im Soll als auch im Ist. Bei den Herausforderungen und ihrer Umsetzung zeigen sich in Bezug auf Vorbildfunktion, Wahrung von Glaub-würdigkeit und Schaffung von Transparenz deutliche Unter-schiede in Abhängigkeit von der Position der Befragten, wie Abbildung 8 verdeutlicht. Bei der Schaffung von Transparenz gibt es aus Sicht der Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung vor allem eine hohe Diskrepanz zwischen Herausforderung und Umset-zung. Dies steht im Widerspruch zur Sicht der Unterneh-mensleitung, die dies wesentlich positiver einschätzt (vgl. Abbildung 8). Hier zeigt sich die klassische Sender- Empfänger-Problematik. Studien belegen, dass Glaub­würdigkeit und Transparenz wesentliche Voraussetzungen sind, um eine vertrauensvolle Unternehmenskultur zu etablieren und daraus positive Effekte zu entwickeln.4 Abbildung 8 Herausforderungen aus Sicht der unterschiedlichen Positionen Unternehmensleitung Führungskräfte im HR-Bereich Führungskräfte in einer Fach­abteilung Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung WAHRNEHMUNG DER VORBILDFUNKTION SCHAFFUNG VON TRANSPARENZ WAHRUNG VON GLAUBWÜRDIGKEIT 18 % 19 % 10 % 11 % Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), Herausforderung Bereits in Angriff genommen n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV) 4 Vgl. Schweer/Thies (2003). Vertrauen als Organisationsprinzip. 44 % 28 % 55 % 27 % 32 % 49 % 36 % 29 % 36 % 39 % 48 % 33 % 53 % 28 % 30 % 35 % 33 % 58 %
  • 14. KAPITEL 3 Schwerpunktthema Führung 3.3 Stolpersteine für Führungskräfte Für die vielfältigen Aufgaben, denen sich Führungskräfte gegenübersehen, benötigen sie viel Zeit. Es ist daher nicht überraschend, dass mehr als drei Viertel der Entscheider in der Umfrage die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben als den wesentlichen „Stolperstein“ ihrer Führungs­arbeit angeben. Dagegen werden die Zeitkontingente für das operative Tagesgeschäft als ausreichend angesehen (vgl. Abbildung 9). Als zweiten kritischen Stolperstein nennen mehr als die Hälfte der Befragten die Reduzierung der Kontrollfunktion hin zu mehr Eigenverantwortung (55 %). Im Ländervergleich wird dieser Aspekt noch stärker von den deutschen Ent-scheidern thematisiert. Dies verweist auf den Umstand, dass Vertrauensarbeitszeit mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, aber der bis dato vorherrschenden Kontrolle den Boden entzieht. Diese Einschätzung deckt sich mit der dritten Hürde, der Umsetzung von einer Anwesenheits- in eine Ergebnisorientierung (48 %). Dieser Punkt wird noch etwas häufiger von den Entscheidern aus den Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern genannt. Auch im Länder-vergleich Zu wenig Zeit für Führungsaufgaben 79 % „Loslassen“ der Mitarbeiter (Reduzierung der Kontrollfunktion hin zu mehr Eigenverantwortung) 14 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung wird deutlich, dass dieser Aspekt stärker von deutscher Seite als kritischer Faktor in der Führungsarbeit angesehen wird. Gleiches trifft auf die Wahl des richtigen Führungsstils und das „Loslassen“ der Mitarbeiter zu, das die Befragten aus Deutschland stärker gewichten. Betrachtet man die Stolperstein-Ergebnisse nach dem Geschlecht, fällt auf, dass der Wandel von einer Anwesen-heits- hin zu einer Ergebnisorientierung viel stärker von den Frauen gesehen wird (54 % der Frauen, 44 % der Männer). Dass flexible Arbeitsmodelle in den letzten Jahren an Bedeu-tung gewinnen, zeigte bereits der letzte HR-Report. Dabei schätzten Frauen die Themen flexible Arbeitszeitmodelle und flexibles Arbeitszeitvolumen im Zusammenhang mit Work-Life-Balance schon damals als wesentlich wichtiger ein. Signifikant unterscheidet sich die Einschätzung weibli-cher und männlicher Entscheider auch bei der Frage nach der mangelnden Unterstützung der Führungskräfte durch die Unternehmensleitung: 40 % der Frauen, aber nur 29 % der Männer sehen dies als kritischen Punkt (vgl. hierzu auch auf Seite 26 den Abschnitt Fokus Gender Diversity). Abbildung 9 Stolpersteine für Führungskräfte Umsetzung einer Ergebnisorientierung anstelle der Anwesenheitsorientierung Wahl des richtigen Führungsstils Zu wenig Unterstützung durch die Unternehmensleitung Umfangreiche Regularien im Unternehmen Fehlende Akzeptanz durch die Mitarbeiter Zu wenig Zeit für das operative Tagesgeschäft 55 % 48 % 37 % 33 % 26 % 15 % 9 % Basis: n = 665 Befragte 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %
  • 15. 3.4 Führungskräfteentwicklung und Führungskarrieren HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 15 Um die ständigen Veränderungen in der Arbeitswelt zu meistern, ist eine strategische Personalplanung heutzutage unabdingbar. Studien belegen, dass die zentralen Aufgaben des zukünftigen Personalmanagements vor allem darin bestehen, eine attraktive Arbeitgebermarke zu generieren, strategisch wichtige Mitarbeitergruppen zu binden und Führungskräfte systematisch zu entwickeln.5 Im Rahmen des HR-Reports 2014 haben wir daher auch die Weiterentwicklung von Führungskräften empirisch erfasst. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) entwickelt ihre Führungskräfte durch spezielle interne Trainingsprogramme weiter. 41 % der Unternehmen greifen auf externe Führungs-kräfte- Trainings und 38 % auf Coaching durch externe Berater zurück. Erst danach werden Mentoring-Programme mit 32 % und an letzter Stelle Führungskräfte-Assessments mit 27 % genannt. Vor allem Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern entwickeln ihre Führungskräfte intern weiter, da sie über die notwendigen Ressourcen verfügen. Im Ländervergleich wird deutlich, dass in der Schweiz dem Führungskräfte- Assessment mit 35 % eine höhere Bedeutung zukommt als in Deutschland mit 26 % und in Österreich mit 25 %. Die Schweizer greifen dagegen weitaus weniger auf externe Führungskräfte-Trainings zurück (25 %) als die Entscheider aus den Nachbarländern (Deutschland 41 %, Österreich 38 %). Laut unserer Ergebnisse liegt die Verantwortung für die Führungskräfteentwicklung bei der Unternehmensleitung (40 %). Interessant ist hierbei die Tatsache, dass diese Ansicht vor allem die Mitglieder der Unternehmensleitung selbst vertreten. An zweiter Stelle wird die Personalabtei-lung (25 %) und erst an dritter Stelle der direkte Vorge-setzte (21 %) genannt. Vor allem in den Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern und in Deutschland wird der Unternehmensleitung eine hohe Verantwortung bei der Führungskräfteentwicklung zugeschrieben. In Österreich liegt der Verantwortungsbereich deutlich stärker bei der Personalabteilung. 5 Vgl.: „Megatrends und HR-Trends 2013“, DGFP-PraxisPapier.
  • 16. KAPITEL 4 RELEVANTE TRENDS Unternehmen sehen sich alternden Belegschaften und einem sinkenden Anteil von Nachwuchskräften gegenüber. Daraus resultieren Fachkräfteengpässe, die sich bereits heute je nach Branche, Region und Berufsbild in unterschiedlicher Intensität zeigen. Für viele Menschen wird sich die Lebensarbeitszeit verlängern – ein Umstand, dem zukunftsorientierte Unternehmen mit entsprechenden Beschäftigungsmodellen für Mitarbeiter jenseits des Alters von 60 Jahren und einer vorausschauenden Personalpolitik ebenso Rechnung tragen müssen wie der Einzelne, der an seiner „Beschäftigungsfähigkeit“ arbeiten sollte. In Bewegung zu bleiben, um Kompetenzen und Qualifikationen aktuell zu halten, sowie der achtsame Umgang mit sich im Sinne einer ausgewogenen Work-Life-Balance gewinnen an Bedeutung. Nicht zuletzt sorgt die Demografie dafür, dass Unternehmen stärker bislang unter­repräsentierte Beschäftigtengruppen (Ältere, Frauen, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen) einbinden. Dadurch erhöht sich die Vielfalt in Unternehmen – es entstehen „buntere“ Belegschaften. 16 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung
  • 17. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 17 Demografischer Wandel/gesellschaftlicher Wertewandel Nahezu unverändert hoch im Vergleich zu den Vorjahren schätzen die Befragten den Einfluss der demografischen und gesellschaftlichen Trends auf die Unternehmens- und Personalpolitik ein (Abbildung 10). Dabei messen die Ent-scheider der Work-Life-Balance die höchste Bedeutung zu. Leicht zugelegt hat der Punkt Entwicklung zur „bunten Belegschaft“ (2013: 32 %, 2014: 38 %) – vor allem in Groß­unternehmen ab 5.000 Beschäftigten. Dagegen hat sich die Bedeutung der Verlängerung der Lebensarbeitszeit von 27 % im Jahr 2013 auf 23 % verringert. Die Alterung der Belegschaft beschäftigt wie im Jahr zuvor in erster Linie den Öffentlichen Bereich. Ebenfalls konstant geblieben sind die Ergebnisse in Bezug auf die Länder: Ältere Mitarbeiter, der sinkende Anteil von Nachwuchs-kräften und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sind Themen, die in Deutschland als wichtig empfunden werden. Die Entscheider aus Österreich und der Schweiz themati-sieren stärker einen Engpass an Fachkräften. Unterscheidet man die Ergebnisse nach dem Alter der Befragten, so zeigt sich, dass nur 39 % der unter 40-Jähri-gen, aber 59 % der ab 50-Jährigen die Alterung der Beleg-schaften als relevantes Thema wahrnehmen. Die Jüngeren nehmen häufiger Bezug auf den Fachkräfteengpass (63 % im Vergleich zu 55 % bei den 40- bis unter 50-Jährigen und 48 % bei den ab 50-Jährigen) und eine ausgewogene Work- Life-Balance (61 % im Vergleich zu 53 % bzw. 54 %). Abbildung 10 Einfluss des demografischen Wandels bzw. gesellschaftlichen Wertewandels auf die Unternehmens- und Personalpolitik Ausgewogene Work-Life-Balance Fachkräfteengpass Alterung der Belegschaft Sinkender Anteil von Nachwuchskräften Entwicklung zur „bunten Belegschaft“ (personelle und soziale Vielfalt) Verlängerung der Lebensarbeitszeit 55 % 54 % 48 % 47 % 38 % 23 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte Darstellung sehr starker/starker Einfluss
  • 18. Ökonomische Entwicklungen Bei der Frage, wie die ökonomischen Entwicklungen die Unternehmens- und Personalpolitik beeinflussen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum etwas geändert: Nach wie vor werden die Beschleunigung von Abläufen, steigende Kom-plexität von Arbeit sowie die höheren Kundenansprüche als die entscheidenden Trends angesehen (Abbildung 11). Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt die Bedeutung von globaler Vernetzungsdichte und Internationalisierung 18 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung der Belegschaft. Im Vergleich zu Deutschland nehmen die Befragten aus Österreich und der Schweiz die globale Ver-netzungsdichte und die Internationalisierung der Beleg-schaft in österreichischen und schweizerischen Betrieben viel stärker wahr. Dies trifft auch auf die zunehmende Mobilisierung von Arbeit und die Standardisierung von Prozessen zu. KAPITEL 4 Relevante Trends Abbildung 11 Einfluss der ökonomischen Entwicklungen auf die Unternehmens- und Personalpolitik Steigende Komplexität der Arbeit Zunehmende Beschleunigung von Abläufen Steigende Ansprüche bei den Kunden Bedeutungszuwachs von Wissen und Kompetenz Standardisierung von Prozessen Zunehmende Mobilisierung von Arbeit Globale Vernetzungsdichte Internationalisierung der Belegschaft 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte 78 % 77 % 76 % 74 % 64 % 51 % 44 % 35 % Darstellung sehr starker/starker Einfluss
  • 19. KAPITEL 5 ERFOLGSKRITISCHE HANDLUNGSFELDER Neben dem Schwerpunktthema Führung, das bereits in Kapitel 3 ausführlich behandelt wurde, setzt der HR-Report die Langzeit­betrachtung weiterer erfolgskritischer Handlungsfelder für eine erfolgreiche Unternehmens- und Personal-politik fort. Zu den erfolgskritischen Handlungs-feldern gehören die folgenden Themen: • Mitarbeitergewinnung • Mitarbeiterbindung • Diversity • Förderung der Beschäftigungsfähigkeit HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 19
  • 20. KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder 65 % der befragten Unternehmen stellen 2014 neue Mit­arbeiter ein. Damit liegen die Werte wieder in etwa auf dem Niveau von 2012. 2013 gaben nur 60 % der Befragten an, Neueinstellungen vorzunehmen. Mit 78 % sind es vor allem die Betriebe mit 1.000 bis unter 5.000 Mitarbeitern, die neue Mitarbeiter rekrutieren, verglichen mit 59 % in den kleineren Unternehmen und 67 % in den Betrieben mit min-destens 5.000 Beschäftigten. Wie schon im Vorjahr lassen sich kaum Unterschiede zwischen den Sektoren feststellen, aber durchaus auf Länderebene: So sind es wiederum deutlich mehr Unternehmen aus der Schweiz (75 %), die auf der Suche nach Mitarbeitern sind, als deutsche (65 %) und österreichische (54 %) Betriebe. Als besonders schwierig wird nach wie vor die Rekrutie-rung von Fachkräften bzw. Experten (74 %) und Führungs-kräften (56 %) eingestuft. Auf Länderebene sehen die Befragten aus Deutschland in sehr viel stärkerem Maße (26 %) die Gewinnung von Auszubildenden (15 % in der Schweiz, nur 6 % in Österreich) als Thema. Dieses Thema tritt in kleineren Unternehmen mit bis zu 1.000 Beschäftig-ten deutlicher zutage als in den größeren Betrieben und betrifft häufiger den Dienstleistungsbereich. Generell stufen Dienstleister die Rekrutierung von Fach- und Führungs-kräften als schwieriger ein. Der Trend aus den Vorjahren zur verstärkten Nutzung neuer Medien für die Mitarbeitergewinnung ist auch 2014 ungebrochen. Waren es 2012 noch 35 % und 2013 bereits 45 %, die sich Social-Media-Plattformen bedienten, liegt dieser Wert im Jahr 2014 bei 51 %. Die Print-Medien verblei-ben allerdings nahezu auf dem Vorjahresniveau. Zu erken-nen ist, dass mit steigender Unternehmensgröße sowohl die Nutzung von Social-Media-Plattformen als auch das Hinzuziehen externer Berater für die Rekrutierung zuneh-men. Print-Medien nutzen bevorzugt Betriebe mit 1.000 bis unter 5.000 Beschäftigten, insbesondere im Öffentlichen Sektor, der auch am wenigsten Social-Media-Plattformen für die Rekrutierung einsetzt. Deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren zeigen sich zudem bei der Nutzung von externen Dienstleistern: Sie werden vor allem von Industriebetrieben (60 %) und Dienstleistungsunternehmen (49 %) zurate gezogen. Auf Mitarbeiter als Botschafter setzen lediglich 39 % der Befragten aus dem Öffentlichen Sektor, verglichen mit 63 % im Industriesektor und 71 % im Dienstleistungsbereich. Bereits seit 2011 thematisieren wir im HR-Report, aus wel-chen Regionen Unternehmen neue Mitarbeiter rekrutieren. 20 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Die Ergebnisse zeigen, dass sich dies im Laufe der Jahre zum Teil stärker verschoben hat. Betriebe mit weniger als 1.000 Beschäftigten suchen überwiegend regional. Unternehmen mit 1.000 bis unter 5.000 Mitarbeitern rekrutieren vor allem landesweit. Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt der Anteil derjenigen, die EU-weit oder weltweit rekrutieren. Unter den Betrieben ab 5.000 Beschäftigten ist dies fast bei der Hälfte (47 %) der Fall. Im Vergleich der Sektoren sucht die Industrie neue Mitarbeiter viel häufiger im EU-Ausland bzw. weltweit, als dies Dienstleister und natürlich der Öffent-liche Dienst tun. Eine Analyse im Vergleich der Jahre 2008 bis 2014 (vgl. Stu-die „Internationale Rekrutierung – Realität oder Rhetorik“, 2008) zeigt signifikante Veränderungen (Abbildung 12). International rekrutieren Unternehmen mit weniger als 1.000 Beschäftigten ihre Mitarbeiter nun primär aus dem deutschsprachigen Ausland sowie aus West- und Osteu-ropa. Bei den Großunternehmen ab 5.000 Beschäftigten 5.1 Mitarbeitergewinnung
  • 21. räumlichen Nähe verstärkt in Osteuropa aktiv (26 %, ver-glichen mit 11 % der deutschen und 0 % der Schweizer Unter-nehmen). Ein Vergleich der Sektoren zeigt: Die Industrie rekrutiert Mitarbeiter stärker im deutschsprachigen Ausland, während der Dienstleistungsbereich ausgeprägter in Ost-europa HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 21 sind die Rekrutierungsländer sehr breit über den Globus verteilt. Das deutschsprachige Ausland ist wie in den ­Vorjahren vor allem für die Schweizer Unternehmen ein attraktiver Rekrutierungsmarkt (64 %, verglichen mit 46 % der österreichischen und 23 % der deutschen Unterneh-men). Österreichische Unternehmen sind aufgrund der Abbildung 12 Länder/Regionen, in denen Mitarbeiter rekrutiert werden Deutschsprachiges Ausland Westeuropa Nordeuropa Südeuropa Osteuropa Nordamerika (USA/Kanada) Indien China Sonstige Länder/Regionen sucht. 40 % 37 % 34 % 23 % 25 % 21 % 3 % Nicht erhoben 12 % 4 % 3 % 11 % 7 % 3 % 2 % 6 % Nicht erhoben 6 % 10 % Nicht erhoben 15 % 41 % 25 % 21 % 4 % 10 % 24 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n (2014) = 169 Befragte, n (2013) = 116 Befragte, n (2008) = 170 Befragte 2014 2013 2008
  • 22. 5.2 Mitarbeiterbindung Obwohl die Mitarbeiterbindung für die Entscheider nach wie vor eines der drei Top-HR-Themen ist, ist ihre Bedeu-tung etwas gesunken: 2014 geben ihr 61 % eine sehr große bzw. große Bedeutung. Ein Jahr zuvor waren es noch 70 %. So geben 23 % der Entscheider aus Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten an, Mitarbeiterbindung habe in ihrem Betrieb (nahezu) keine Bedeutung. Signifikante Unterschiede gegenüber den anderen Positio-nen zeigen sich 2014 auch wieder in den Aussagen der Unternehmensleitung. 78 % sprechen der Mitarbeiterbindung eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung zu. Bei den Führungs-kräften aus der HR-Abteilung sind dies 67 %, bei den Füh-rungskräften aus den Fachabteilungen 55 % und bei den Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung gerade einmal 47 %. Hier stellt sich dann die Frage, ob die Instrumente zur Mitarbeiterbindung am realen Bedarf der Mitarbeiter vorbei-gehen. Gestützt wird diese Hypothese durch einen differenzierten Blick auf den empirischen Befund, differenziert nach Position der Befragten. Hier zeigen sich große Divergenzen bei der Frage, welche Instrumente sich besonders eignen, um Mitar-beiter zu binden, und welche dieser Instrumente bereits umgesetzt sind. Neben den Top-5-Themen (Abbildung 13) standen die folgenden weiteren Instrumente zur Auswahl: ein differenziertes Führungsverhalten je nach Mitarbeiter und Situation, betriebliche Zusatzleistungen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, (Karriere-)Perspektiven, flexible Arbeitsmodelle, flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten sowie Beschäftigungssicherheit und Reputation des Arbeit-gebers. 73 % der Vertreter der Unternehmensleitung gehen davon aus, eine wertschätzende Unternehmenskultur und ein gutes Betriebsklima seien bereits in ihrem Betrieb vorhanden. Dem stimmen aber andererseits nur 41 % der Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung zu. Ein differenziertes Führungsver-halten je nach Mitarbeiter und Situation ist für 50 % der Ver-treter der Unternehmensleitung realisiert, doch nur 33 % der Führungskräfte sowie 24 % der Mitarbeiter ohne Führungs-verantwortung sehen dies so. Zudem haben Unternehmensleitung und Mitarbeiter unter-schiedliche Vorstellungen davon, mit welchen konkreten Ins-trumenten sich Beschäftigte binden lassen. Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung nennen hier zu 71 % die Personal- 22 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung entwicklung, verglichen mit 56 % der Vertreter der Unterneh-mensleitung. Auch bei betrieblichen Zusatzleistungen, (Karriere-)Perspektiven sowie mobilem Arbeiten fallen die Einschätzungen der Mitarbeiter und der Unternehmenslei-tung sehr unterschiedlich aus. Die Führungskräfte aus der HR-Abteilung scheinen am besten um die von den Mitarbei-tern bevorzugten Bindungsfaktoren zu wissen, da sie eine vergleichsweise hohe Übereinstimmung mit den Aussagen der Mitarbeiter aufweisen. Geeignete Instrumente zur Mitarbeiterbindung Unternehmens-leitung Mitarbeiter 71 % 56 % 60 % 41 % 51 % 36 % 40 % 20 % Personalent-wicklung (Karriere-) Perspektiven Mobiles Arbeiten Betriebliche Zusatzleistungen Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 142 (MA ohne FV) Zwischen den unterschiedlichen Unternehmensgrößen gibt es bei den meisten Instrumenten zur Mitarbeiterbindung kaum Abweichungen. Ausnahmen bilden die (Karriere-) Perspektiven, die flexiblen Arbeitsmodelle, die mobile Arbeit und die Reputation des Arbeitgebers. Ihre Bedeutung steigt mit der Größe der Unternehmen deutlich an. Instru-mente, die eher in einem institutionalisierten Rahmen statt-finden, wie z. B. Maßnahmen zur Personalentwicklung, zur Gesundheitsförderung und auch Angebote des mobilen Arbeitens, sind in großen Unternehmen häufiger umgesetzt. Betriebe mit bis zu 1.000 Beschäftigten setzen mehr auf Wertschätzung in der Unternehmenskultur und ein besseres Betriebsklima. KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder aus Sicht der …
  • 23. Eine Betrachtung nach Sektoren ergibt ebenfalls unter-schiedliche Bilder. Der Öffentliche Bereich legt ein höheres Gewicht auf die Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssitua-tion, flexible Arbeitszeiten und Beschäftigungssicherheit. Die Befragten aus dem Dienstleistungsbereich betonen stärker als andere Sektoren die Themen differenziertes Führungs-verhalten, Personalentwicklung und (Karriere-)Perspektiven. Wie schon in den Vorjahren sind der Industrie- und Dienst-leistungssektor bereits recht gut in der Umsetzung marktge-rechter Entlohnung und betrieblicher Zusatzleistungen sowie bei (Karriere-)Perspektiven und interessanten Aufgaben. Fast schon traditionell sind im Ländervergleich die hohen Zustimmungswerte deutscher Unternehmen zur Bedeut-samkeit von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituation sowie zur Gesundheitsförderung und zu flexiblen Arbeitsmodellen. Auch das differenzierte Führungs-verhalten wird in Deutschland stärker betont. Die marktge-rechte Entlohnung ist auch in diesem Jahr eher ein Thema der österreichischen und schweizerischen Betriebe. Hinzu kommen aus Österreich deutlich höhere Zustimmungswerte für betriebliche Zusatzleistungen und (Karriere-)Perspektiven. Bei der Umsetzung punkten die Schweizer Unternehmen insbesondere mit einer wertschätzenden Unternehmens-kultur und einem guten Betriebsklima, marktgerechter Ent-lohnung, Personalentwicklung und interessanten Aufgaben. Auch Flexibilität in jeglicher Hinsicht wird in der Schweiz großgeschrieben. Einige interessante Aspekte zeigen sich auch bei der Auswertung der Befragungsergebnisse nach Alter. Nicht überraschend sehen die unter 40-Jährigen mit 61 % die (Karriere-)Perspektiven als einen entscheidenden Bindungs-faktor an, während dies nur auf 42 % der ab 50-Jährigen zutrifft. Eher weniger den gängigen Erwartungen entspricht es, dass flexible Arbeitsmodelle und die Reputation des Arbeitgebers im Hinblick auf die Mitarbeiterbindung höhere Zustimmungswerte von den Älteren erhalten als von den unter 40-Jährigen. Flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und interessante Aufgaben sind ebenfalls nicht nur für die Jüngeren attraktiv. Abbildung 13 Instrumente, die als besonders geeignet zur Mitarbeiterbindung erachtet werden, und ihre Umsetzung (Top 5) 95 % 53 % 70 % 60 % 67 % 63 % 63 % 55 % HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 23 Wertschätzende Unternehmenskultur und gutes Betriebsklima Interessante Aufgaben Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituation Personalentwicklung (stärkenorientierte Förder- und Entwicklungsprogramme) Marktgerechte Entlohnung 46 % 45 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte Besonders geeignet Bereits umgesetzt
  • 24. KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder Der HR-Report 2014/2015 betrachtet die Gesamtthematik Diversity und geht damit über die reine Betrachtung der Frauenförderung als erfolgskritisches HR-Handlungsfeld hinaus. Der Umgang mit Vielfalt, als Diversity Management bezeichnet, ist eher eine Philosophie als ein definiertes Konzept. Im Kern geht es um die Überzeugung, dass die Wertschätzung der Vielfalt einen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen darstellt, wenn sie richtig gemanagt wird.6 Die Themenbereiche, die in der betrieblichen Praxis im personalpolitischen Zusammenhang am häufigsten Beachtung finden, sind neben Geschlecht die Aspekte Alter bzw. Generationen sowie unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Knapp 38 % der Entscheider geben an, das Thema Diversity habe in ihren Unternehmen eine große bzw. sehr große Bedeutung. Damit bleibt dieser Wert deutlich hinter der Bedeutung der Mitarbeiterbindung (61 %) zurück. Wie schon 2013 wird Diversity in Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern besonders intensiv thematisiert (51 %) und im Industrie­sektor (46 %) deutlich stärker als im Dienstleis-tungsbereich (36 %) sowie im Öffentlichen Sektor (26 %). 24 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Vergleicht man die unterschiedlichen teilnehmenden Länder, so ist Österreich mit einem Zustimmungswert von 48 % Vorreiter in Sachen Diversity. Die Einschätzung zur Bedeutung von Diversity im Unterneh-men variiert erheblich mit dem Alter der Befragten. So sehen die unter 40-Jährigen nur zu 31 % eine große bzw. sehr große Bedeutung. Es ist zu vermuten, dass für sie dieses Thema eine Selbstverständlichkeit darstellt. Mit steigendem Alter klettert der Wert auf 43 % bei den über 50-Jährigen, die meist schon Erfahrungen im Umgang mit Vielfalt im Unter-nehmen gesammelt haben. Auch für das Handlungsfeld Diversity sind die Top-5- Ergebnisse – im Rahmen eines Soll-Ist-Vergleichs – darge-stellt (Abbildung 14). Neben den in der Abbildung genannten Instrumenten standen den Entscheidern noch die Punkte Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit Brüchen, eine lang-fristige Karriereplanung und -entwicklung, flexible Arbeits-modelle, -zeiten und -orte, feste Ansprechpartner, inner-betriebliche Öffentlichkeit und schließlich das Commitment im Rahmen der Charta der Vielfalt zur Auswahl. 5.3 Diversity Abbildung 14 Instrumente, die als besonders gut geeignet erachtet werden, um Diversity zu fördern, und ihre tatsächliche Umsetzung im Unternehmen (Top 5) Verankerung der Thematik in der Geschäftsleitung Förderung der Akzeptanz durch Führungskräfte Diversitätsorientierte Zusammensetzung von Teams Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen Sensibilisierung für bestehende Klischees 61 % 39 % 55 % 27 % 47 % 24 % 45 % 42 % 40 % 21 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte Besonders geeignet Bereits umgesetzt 6 Vgl.: Charta der Vielfalt e. V. (2011); Krell, G. / Riedmüller, B. / Sieben, B. / Vinz, D. (2007), S. 9 – 14.
  • 25. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 25 Entsprechend der geringen Bedeutung des Themas Diver-sity in den Unternehmen ist die Diskrepanz zwischen Ideal-vorstellung und Realität vergleichsweise groß. Eine positive Ausnahme bildet die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen. Für die weiteren zur Auswahl gestellten Instrumente zeigt sich bei den flexiblen Arbeitszeiten und dem mobilen Arbeiten, dass hier die tatsächliche Umsetzung mit 58 % bzw. 44 % der Nennungen deutlich über dem Wert ihrer Eignung für die Förderung von Diversity (30 % bzw. 26 %) liegt. Ähnlich wie bei der Mitarbeiterbindung haben die größeren Betriebe ab 5.000 Mitarbeitern die institutionalisierten Instrumente eher umgesetzt als die kleineren Unternehmen. Zudem spiegelt sich die bereits angesprochene steigende Bedeutung mit der Unternehmensgröße auch darin wider, dass hier die Verankerung der Thematik in der Geschäftsleitung ausge-prägter ist. INDUSTRIEUNTERNEHMEN AGIEREN ZURÜCKHALTEND Nahezu allen Instrumenten zur Förderung von Diversity sprechen die Entscheider aus deutschen Unternehmen eine höhere Eignung zu als ihre Kollegen aus Österreich und der Schweiz. In Deutschland gibt es insgesamt eine stärkere Sensibilisierung für Diversity. Bei der Umsetzung sind die Unterschiede zwischen den Ländern nicht mehr so signifi-kant. Lediglich die Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit Brüchen sowie die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituation sind in Deutschland besser umgesetzt. Bei flexiblen Arbeitsmodellen und mobilem Arbeiten hat die Schweiz „die Nase vorn“. Die unterschiedlichen Altersgruppen stehen dem Thema Diversity sehr differenziert gegenüber. So halten die unter 40-Jährigen fast alle Instrumente für weniger geeignet als Ältere. Gerade über 50-Jährige sprechen sich in hohem Maße für die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen oder die Akzeptanz von Erwerbs-biografien mit Brüchen aus – auf Basis eigener Erfahrungen mit Hürden und Hemmnissen. Dafür spricht auch, dass die wahrgenommene Umsetzung der Instrumente im Unter-nehmen mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. Männer und Frauen nehmen die Thematik Diversity gleich-falls unterschiedlich wahr. So äußern sich die weiblichen Entscheider sehr viel bestimmter zu den Instrumenten, die Diversity fördern – insbesondere die Akzeptanz durch Füh-rungskräfte (50 % Zustimmung bei den Männern, verglichen mit 62 % bei den Frauen). Männer empfinden die erfolgte Umsetzung als zufriedenstellender. Bezogen auf die Sektoren überrascht, dass die Befragten aus der Industrie der Diversity eine höhere Bedeutung zumessen, sie jedoch bei der konkreten Bewertung der Eignung der zur Auswahl gestellten Instrumente zurückhaltender sind als der Dienstleis-tungssektor und der Öffentliche Bereich. Dies fällt vor allem bei der Akzeptanz von Erwerbsbiografien mit Brüchen und der Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituationen auf. Diese wird ­insbesondere im Öffentlichen Sektor als bedeutsam erachtet und bereits weitgehend umgesetzt.
  • 26. KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder Fokus Gender Diversity Nach wie vor ist die Frauenförderung das zentrale Diversity- Feld. Daher haben wir 2014 noch einmal die gleiche Frage gestellt wie im Vorjahr: „Was sind aus Ihrer Sicht die größten Hindernisse, dass nicht mehr Frauen Fach- oder Führungs-positionen einnehmen?“ Die Ergebnisse zeigen: Die man-gelnde Vereinbarkeit von Berufs- und Familiensituation, klassische Rollenbilder und fehlende Kinderbetreuungs-möglichkeiten bleiben die zentralen Hindernisse. Zudem bemängeln doppelt so viele Frauen wie Männer die fehlende Unterstützung in ihren Unternehmen und die geringe Akzep-tanz durch Vorgesetzte. Auch der neu hinzugekommene Aspekt „Unzureichende Personalentwicklung in den Unter-nehmen“ wird von den weiblichen Entscheidern sehr viel intensiver als Hindernis wahrgenommen denn von Männern. Das heißt, trotz der bereits seit Jahren andauernden Bemühungen und öffentlichen Diskussionen zum Thema Gender Diversity und der immer dringlicher werdenden Botschaft, im Zuge des Fachkräfte­mangels alle Potenziale auszuschöpfen, scheint in der betrieblichen Praxis Still-stand in Bezug auf das Aufbrechen von Stereo­typen zu herrschen. Beide Aspekte – fehlende Unterstützung in den Unterneh-men und mangelnde Akzeptanz durch Kollegen – werden umso gravierender empfunden, je jünger die Befragten sind. Ältere sehen eher die unzureichende Personalent-wicklung kritisch. Die geringe Akzeptanz durch Führungs-kräfte und die unzureichende Personalentwicklung erweisen sich insbesondere in Dienstleistungsbetrieben und im Öffentlichen Sektor als Hindernisse. Abbildung 15 Hindernis für mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen – fehlende Unterstützung in den Unternehmen Unternehmensleitung 31 % Führungskräfte 39 % im HR-Bereich Führungskräfte in einer Fachabteilung 30 % Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung 42 % Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV) 26 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung
  • 27. Abbildung 16 Hindernis für mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen – geringe Akzeptanz durch Vorgesetzte HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 27 Unternehmensleitung 27 % Führungskräfte 33 % im HR-Bereich Führungskräfte in einer Fachabteilung 24 % Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung 42 % GESCHÄFTSFÜHRER SEHEN WENIGER HINDER-NISSE FÜR FRAUEN IN FÜHRUNGS­POSITIONEN Im Ländervergleich zeigt sich, dass die geringe Akzeptanz durch Vorgesetzte vor allem in Deutschland sensibel betrachtet wird, während die österreichischen Entscheider die fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten als gravierender ansehen. Differenziert nach der Position des Entscheiders im Unternehmen ist festzustellen, dass die Vertre-ter der Unternehmensleitung und die Führungs-kräfte aus Fachabteilungen in einigen Punkten deutlich geringere Hindernisse erkennen als die übrigen Beteiligten. Diese unterschiedliche Betrachtung betrifft vor allem die Punkte fehlende Unterstützung in den Unternehmen und geringere Akzeptanz durch Vorgesetzte (Abbildungen 15 und 16). Basis: n = 135 (U-Leitung), n = 187 (FK HR), n = 200 (FK FA), n = 142 (MA ohne FV)
  • 28. 5.4 Förderung der Beschäftigungsfähigkeit Mehr als die Hälfte der Entscheider gibt an, dass Beschäfti-gungsfähigkeit in ihrem Unternehmen eine sehr große bzw. große Bedeutung einnimmt. Verändert hat sich die Gewich-tung des Themas in den Sektoren. Waren es bislang vor allem die Vertreter des Öffentlichen Sektors, die auf die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit setzten, nimmt das Thema nun auch im Industrie- und im Dienstleistungsbereich eine höhere Bedeutung ein. Interessanterweise zeigen sich erhebliche Diskrepanzen, je nach der Position der Entscheider. Während jeweils über 60 % der Vertreter der Unternehmensleitung und Führungs-kräfte aus dem HR-Bereich die Bedeutung der Beschäfti-gungsfähigkeit als groß und sehr groß einschätzen, sind es bei den Führungskräften aus Fachabteilungen und Mitar-beitern ohne Führungsverantwortung nur 45 bzw. 41 %. Hier ist zu klären, ob das Thema entweder bereits flächen-deckend in Unternehmen implementiert ist oder ob sich dahinter ein gewisses Maß an Resignation angesichts einer nicht empfundenen Förderung der eigenen Beschäftigungs-fähigkeit verbirgt. 28 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Gefördert wird die Beschäftigungsfähigkeit im Unterneh-men überwiegend durch den HR-Bereich (55 %), gefolgt von der Unternehmensleitung (37 %) und den Fachabtei-lungen (32 %). Nicht überraschend ist, dass bis zu einer Betriebsgröße von 1.000 Mitarbeitern auch die Unterneh-mensleitung für die Beschäftigungsfähigkeit verantwortlich ist. Beim Vergleich der Antworten nach der Position der befragten Entscheider zeigt sich, dass jede der Gruppen für sich beansprucht, Beschäftigungsfähigkeit zu fördern, und als Thema für ihren Zuständigkeitsbereich ansieht. Kaum verändert hat sich die Gewichtung, welche Instru-mente die Beschäftigungsfähigkeit (Abbildung 17) am ehesten fördern. Vier dieser fünf Instrumente sind im ver-gleich zum Vorjahr stabil geblieben. Neu hinzugekommen ist das Thema Veränderung der Tätigkeiten. Daneben stan-den den Entscheidern noch die Punkte regelmäßige Leis-tungs- und Potenzialbeurteilungen, die Zusammenarbeit in gemischten Teams und langfristige Karrieremodelle zur Auswahl, die ebenfalls hohe Zustimmungswerte (65 % bzw. 58 % und 53 %) erhielten. Damit setzt sich der Trend der KAPITEL 5 Erfolgskritische Handlungsfelder Abbildung 17 Instrumente, die als sehr wichtig/wichtig erachtet werden, um Beschäftigte langfristig leistungsfähig und fit zu halten, und ihre tatsächliche Umsetzung im Unternehmen (Top 5) Lebenslange Fort-und Weiterbildung Direkte Führungskraft als „Personalentwickler“ Maßnahmen zum Erhalt der Work-Life-Balance Maßnahmen zur Gesunderhaltung/ Gesundheitsförderung Veränderung der Tätigkeiten 90 % 61 % 73 % 37 % 73 % 32 % 71 % 48 % 66 % 27 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Basis: n = 665 Befragte Sehr wichtig/wichtig Bereits umgesetzt
  • 29. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 29 Vorjahre fort, in denen bereits deutlich wurde, dass beide Aspekte der Beschäftigungs­fähigkeit – „in Bewegung ­bleiben“, um die relevanten Kompetenzen zu erhalten und auszubauen, ebenso wie „in Balance bleiben“, um dabei Gesundheit und Wohl­befinden zu bewahren – gleicher­maßen als bedeutsam erkannt werden. Allerdings zeigt sich auch 2014 wieder, dass noch hohes Ausbaupotenzial besteht, wenn es darum geht, die wahr-genommene Bedeutung der Instrumente in die Realität umzusetzen: Bei nahezu allen Instrumenten klafft hier eine deutliche Lücke (Abbildung 17). Ins Auge fällt vor allem, dass die Diskrepanz zwischen der Bedeutung der Work- Life-Balance und deren Umsetzung sehr hoch ist. Hier scheint die anhaltende gesellschaftliche Diskussion noch keinen Niederschlag in der Realität von Unternehmen gefunden zu haben. Auch der intensive Diskurs über die neuen Rollen der Führungskräfte, z. B. als Personalentwickler, ist noch nicht realisiert. Für die langfristigen Karrieremodelle gilt: Nur 13 % der Unternehmen haben diese bereits umge-setzt – das Thema steckt folglich noch „in den Kinder-schuhen“. In ihrer Relevanz vor dem Hintergrund eines verlängerten Erwerbslebens und immer vielfältigerer Lebensentwürfe dürfen langfristige Karrieremodelle jedoch keineswegs unterschätzt werden. Im Vergleich der unterschiedlichen Unternehmensgrößen bietet sich ein ähnliches Bild wie in anderen Handlungsfel-dern: Mit steigender Unternehmensgröße kommen institu-tionalisierte Maßnahmen häufiger zur Anwendung. Auch erkennen Großunternehmen ab 5.000 Beschäftigten bereits sehr viel deutlicher als kleinere Betriebe die Not-wendigkeit, langfristige Karrieremodelle zu entwickeln, und setzen diese auch häufiger um. Länderbezogen zeigen sich vergleichsweise einheitliche Werte, wobei die Schweiz regelmäßige Leistungs- und Potenzialbeurteilungen deutlich stärker durchführt. Positionsbezogen zeigen sich die Mit-arbeiter ohne Führungsverantwortung durchweg pessi-mistischer, was die tatsächliche Umsetzung der Instrumente im Unternehmen anbelangt.
  • 30. KAPITEL 6 SCHLUSSFOLGERUNGEN/ HANDLUNGSFELDER 30 | HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung Die Rolle von Führung nachhaltig verändern Führung hat sich in Richtung Mitarbeiterorientierung zu entwickeln. Auf das Managen von Veränderungen und den Umgang mit der steigenden Komplexität sind viele Führungskräfte allerdings noch nicht vorbereitet. Die Gründe: mangelnde Zeit für Führung und Angst vor Macht- und Kontrollverlust. Geschäftsleitung und Füh-rungskräfte aus den Bereichen sowie HR sind deshalb gleicher­maßen gefragt, die Rolle von Führung neu zu definieren. Wertschätzende Unternehmenskultur bleibt Dauerthema Mitarbeiter zu binden bedeutet vor allem, eine wertschätzende Unternehmenskultur und ein gutes Betriebsklima zu etablieren. Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier noch weit auseinander. Daher ist die Unternehmensführung gefragt, das Thema spürbar anzugehen – im Rahmen ihrer Vorbildfunktion und um ein klares Signal zu senden. Pragmatische Lösungen für eine ­Work- Life-Balance finden Unser HR-Report zeigt: Work-Life-Balance ist wichtig, um Mitarbeiter zu binden, Frauen zu fördern und die Beschäftigungsfähigkeit zu sichern. Aber auch hier ist eine starke Diskrepanz zwischen der hohen Relevanz der Work-­Life- Balance und dem Grad ihrer Umsetzung festzustellen. Hier sind pragmatische, in den jeweiligen Teams aus-gehandelte Lösungen zu entwickeln, die mit den geschäftlichen An­forderungen im Einklang stehen. 4 Zukünftige Handungsfelder 1. 2. 3.
  • 31. HR-Report 2014/2015 – Schwerpunkt Führung | 31 Beschäftigungsfähigkeit ernst nehmen Mitarbeiter werden älter und arbeiten länger. Umso wichtiger wird die Sicherung und Weiterentwicklung ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Aber die dafür zentralen Instrumente – le­­bens­lange Fort- und Weiterbildung, die Rolle der Führungskraft als Personalentwickler und die Gesund-heitsförderung – sind in Un­ternehmen noch zu selten gelebte Realität. Hier sollte die HR-Abteilung in enger Abstimmung mit den Fachbe-reichen in den Alltag eingebundene Lösungen entwickeln. Frauenförderung endlich angehen Um Frauen jenseits der Lippenbekenntnisse wirklich zu fördern, gilt es auf zwei Ebenen zu agieren. Zum einen müssen Unternehmen ihre kulturellen und mentalen Blockaden auflösen, die nach wie vor den All-tag prägen. Zum an­deren bedarf es konzertierter Aktionen mit privaten und öffentlichen Partnern vor Ort, um ein umfassendes und qualitativ hochwertiges An­gebot für die Kinderbetreuung zu etablieren. Rekrutierung vielfältig aufsetzen In Anbetracht des zunehmenden Fachkräftemangels nutzen Organisa-tionen immer mehr Kanäle, wenn sie neue Mitarbeiter suchen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Unternehmen werden daher künftig noch genauer analysieren müssen, welche Kanäle und Märkte sich für welche Positionen am besten eignen, um erfolgreich zu rekrutieren. 4. 5. 6.
  • 32. Hays Willy-Brandt-Platz 1–3 68161 Mannheim T: +49 621 1788 0 F: +49 621 1788 1299 info@hays.de www.hays.de Unsere Niederlassungen finden Sie unter www.hays.de/standorte Hays (Schweiz) AG Nüschelerstrasse 32 8001 Zürich T: +41 44 2255 000 F: +41 44 2255 299 info@hays.ch www.hays.ch Unsere Niederlassungen finden Sie unter www.hays.ch/standorte Hays Österreich GmbH Personnel Services BahnhofCity Wien West Europaplatz 3/5 1150 Wien T: +43 1 535 3443 0 F: +43 1 535 3443 299 info@hays.at www.hays.at © Hays plc, 2014. HAYS, die H-Symbole für das Unternehmen und die jeweilige Branche, Recruiting Experts Worldwide, das Logo Hays Recruiting Experts Worldwide und Powering the World of Work sind eingetragene Markenzeichen der Hays plc. Die H-Symbole für das Unternehmen und die jeweilige Branche sind Originaldesigns, die in vielen Ländern geschützt sind. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk darf ohne die schriftliche Genehmigung des Eigentümers weder ganz noch in Teilen wiedergegeben oder übertragen werden, weder durch Fotokopie noch durch Speicherung auf elektronischen oder anderen Medien. Unzulässige Handlungen hinsichtlich des Werkes können zu zivil- und/oder strafrechtlicher Verfolgung führen.