2. Agenda
Begriffsdefinitionen
Analyse als Basis der Strategieentwicklung
Kernfragen Strategischen Managements
Entwicklung von Wettbewerbsstrategien
Basisstrategien
5 Forces - die Wettbewerbskräfte nach Porter
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
3. Begrifflichkeiten (1)
„Strategien…
…sind der Schlüssel zum Erfolg - zur werteorientierten
Unternehmensführung - und in jeder Branche unerlässlich. Sie geben
der Entwicklung eines Unternehmens und seiner Geschäfte die
Richtung vor, schlagen Brücken zwischen Marktanforderungen und
Unternehmensfähigkeiten und bestimmen, wie Ressourcen zu
Mehrwert kombiniert werden.“
Wettbewerbsvorteil
„Wenn zwei oder mehrere Unternehmen im gleichen Markt
miteinander konkurrieren, dann besitzt ein Unternehmen einen
Wettbewerbsvorteil gegenüber seinem Konkurrenten, wenn es eine
nachhaltige höhere Rentabilität erwirtschaftet oder das Potenzial dazu
hat.“
(Zahn/Foschiani 2001: 3 & Grant/Nippa 2006: 289)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
4. Begrifflichkeiten (2)
„Wettbewerbsstrategie…
…ist das Streben, sich innerhalb der Branche, dem eigentlichen
Schauplatz des Wettbewerbs, günstig zu platzieren. Ziel der
Wettbewerbsstrategie ist eine gewinnbringende Position, die sich
gegenüber den wettbewerbsbestimmenden Kräften innerhalb der
Branche behaupten lässt.“
Wettbewerbsstrategie: Strategiestil, ausgerichtet auf Wettbewerbsvorteile
Marketingstrategie: Strategieinhalt (für die Umsetzung)
(Porter 2000: 25 & Henselek 1999: 116)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
5. Analyse von Wettbewerb & Umwelt
Vier wesentliche Analysebereiche als Basis für die
Strategieentwicklung:
Branchenanalyse Marktanalyse
Marktpotential & Marktvolumen Kundenebene (Zielgruppen, Struktur,
Marktanteil, Auslastungen, Erlöse Bedürfnisse)
Struktur der Betriebe Marktebene (übergeordnete Markt-
strukturen, -variablen und -entwicklungen)
5-Forces Modell nach Porter (!)
Kundenanalyse Konkurrenzanalyse
Spezifischer als Marktanalyse Motive, Vorhaben & Ziele der Konkurrenz
Strukturen, Bedürfnisse & Verhaltens- Stärken & Schwächen (im Vergleich)
weisen der aktuellen Kunden des Betriebs Vorhersage von Reaktionen
Zufriedenheitsmessung Benchmarking
(Porter 2000: 30 & 1999: 35f,Gardini 2004: 128f und Schulze 1993: 172f )
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
6. Kernfragen Strategischen Managements
Tun wir die richtigen Dinge? Tun wir die Dinge richtig?
Produkt-Markt Kombination Welche Strategien führen zu
Kundenbedürfnisse, Markt-/Kunden- Wettbewerbsvorteilen?
Differenzierung im Wettbewerbs-Δ
segmente, Hotelkonzept
(Kunde, Konkurrenz, Unternehmen)
Unternehmensspezifischer Handlungsbedarf
Wie verändern wir die Dinge?
Erforderliche Kompetenzen Strukturelle Bedingungen
Unternehmenskultur Prozessuale Bedingungen
Strategieauswahl
Anpassung an den Markt Abhebung vom Markt
(Gardini 2004: 115ff, Henselek 1999: 116 & Porter 2000: 25f)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
7. Entwicklung von Wettbewerbsstrategien
Vier Strategien nach dem Rollenverständnis und der
Position der Unternehmen gegenüber ihrer Mitbewerber
Marktführer Herausforderer
größter Marktankteil Kämpft um höheren Marktanteil
führt andere Unternehmen zB über Aggressiver Kampf um MA oder Mitläufer
Preisänderungen, Produkteinführungen, … 5 ‚Angriffsstrategien‘
Mitläufer Nischenanbieter
Keine direkte Konfrontation mit Marktführer Spezialisierung auf kleine Marktsegmente
Nutzt Marktführers Pionierrolle aus Erfolg durch Effektivität & Wirtschaftlichkeit
Erfolg durch Imitation & Verbesserung in der Nische
(Kotler/Bliemel 2001: 678 & Kotler et al 2007: 590ff)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
8. Modelle - Basisstrategien nach Ansoff
Produkt-Markt-Matrix - Schema
Marktentwicklung Diversifikation
Neue Märkte
Für bestehende Leistungen werden Neue Produkte für neue Märkte
neue Märkte erschlossen Reduktion des Portfolio-Risikos
zB Hotelkette mit zusätzlichen horizontal / vertikal / lateral
Häusern in anderen Ländern oder auch: Absicherungsstrategie
Kontinenten
Marktdurchdringung Produktentwicklung
Bestehende Märkte
‚natürlichste‘ Strategie Neue / veränderte Leistungs-
Vorhandenes Potential mit beste- angebote für bestehende Märkte
henden Leistungen abschöpfen Innovation & Entwicklung neuer
zB Geschäftsreisende auch am Produkte
Wochenende zB 25-hours Hotels
Bestehende Produkte Neue Produkte
(Grant/Nippa 2006: 45, Gardini 2004: 150, Wolf/Heckmann 2008: 127 & Weis 2004: 106)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
9. Modelle - Basisstrategien nach Ansoff
Produkt-Markt-Matrix - Erfolgsaussicht / Aufwand
Marktentwicklung Diversifikation
Neue Märkte
Für bestehende Leistungen werden Neue Produkte für neue Märkte
neue Märkte erschlossen Reduktion des Portfolio-Risikos
33% / 400%
zB Hotelkette mit zusätzlichen
Häusern in anderen Ländern oder 5% / 1400%
horizontal / vertikal / lateral
auch: Absicherungsstrategie
Kontinenten
Marktdurchdringung Produktentwicklung
Bestehende Märkte
‚natürlichste‘ Strategie Neue / veränderte Leistungs-
Vorhandenes Potential mit beste- angebote für bestehende Märkte
50% / 100%
henden Leistungen abschöpfen
zB Geschäftsreisende auch am
20% / 800%
Innovation & Entwicklung neuer
Produkte
Wochenende zB 25-hours Hotels
Bestehende Produkte Neue Produkte
(Weis 2004: 106)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
10. Modelle - Basisstrategien nach Ansoff
Produkt-Markt-Matrix - Warum welche Strategie?
Marktentwicklung Diversifikation
Neue Märkte
wenn originärer Markt ausgeschöpft zur Sicherung von Kapazitäten &
ist (kein Wachstumspotential mehr) zur Sicherung der Qualität
Günstig, da Produkte gleich bleiben aufwändige & teure Strategie
Hauptaufgabe im Marketing (An- aber: integrierte Konzerne sind evtl.
sprache neuer Zielgruppen) unflexibel.
Marktdurchdringung Produktentwicklung
Bestehende Märkte
bei schwachem Wettbewerb Wenn Kunden dem Unternehmen
(geringe Wettbewerbsintensität) vertrauen / viele Stammkunden und
wenn das Marktpotential noch diese Interesse an neuem Produkt
ausreichend groß ist haben (bei Markentreue)
günstigste / einfachste Strategie zB Ckub Med > Club Med Schiffe
Bestehende Produkte Neue Produkte
(Anmerkungen nach der Präsentation)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
11. Modelle - Basisstrategien nach Porter
Kostenführerschaft / Differenzierung / Konzentration
Konzentration auf Schwerpunkte
Marktsegment
Kosten- oder Qualitätsführerschaft im Fokus auf eine Abnehmergruppe,
einen geographischen Markt oder eine Produktlinie
verzichtet auf maximal erreichbaren Umsatz / Marktanteil
braucht viel Know-How und Detailwissen
Kostenführerschaft Differenzierung
Gesamter Markt
Ziel: kostengünstigster Hersteller Ziel: Abheben von der Konkurrenz
in einer Branche durch differenzierte Produkte
niedrige Preise / hohe Margen hohe Preise, hoher Servicebedarf
setzt oft hohen Marktanteil voraus Marketingintensiv
es kann nur einen geben braucht Einzigartigkeit & Marke
Kostenfokus Qualitätsfokus
(Porter 1999: 71f & 2000: 39ff, Kotler et al 2007: 588 und Bea/Haas 2001: 524)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
12. Modelle - Kooperationsstrategie
Neben Wahl der Marktbearbeitung wichtige Frage:
Sollen Ziele alleine verfolgt werden?
Ist eine Kooperation zur Strategieverfolgung evtl. sinnvoller?
Hotelketten…
… sind horizontale Zusammenschlüsse von einzelnen Betrieben.
… können je nach Größe auch vertikale Kooperationen nutzen.
Hotelkooperationen…
… bündeln die Stärken der einzelnen Betriebe miteinander.
… erhöhen die Attraktivität des Angebotes für den Kunden
… schaffen und stärken Wettbewerbsvorteile durch [das böse S-Wort]
(Gardini 2004: 154f)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
13. Fazit
Knackpunkte bei der Strategieentwicklung:
Blick auf das Ganze (nicht nur die Wettbewerber).
Den Gast im Auge behalten.
Kontinuierliche Evaluierung & Anpassung von Strategien.
„Es gibt keine allgemeingültige Wettbewerbsstrategie.
Nur Strategien, die auf die einzelne Branche und die
Qualifikation und die Anlagen eines bestimmten
Unternehmens zugeschnitten sind, haben Erfolg“
(Porter 2000)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
14. 5 Forces
die 5 Wettbewerbskräfte
nach Porter
LV zur Vorbereitung auf die Diplomprüfung
FH Salzburg | EMTA 2005 | SS 2009
15. Ausgangssituation
„Strategisches Management…
…bedeutet letztlich nichts anderes, als den Wettbewerb zu verstehen
und das zu tun, was nötig ist, um in ihm zu bestehen.“
Aber:
Konzentration oft nur auf unmittelbare Konkurrenten
Wesentlich mehr Faktoren beeinflussen langfristigen Erfolg
Porters 5 Forces Modell zur umfassenden Erfassung &
Analyse von Wettbewerbsstrukturen.
(Porter 2008: 20)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
16. Das Schema der 5 Forces nach Porter
Konkurrenz
durch neue
Mitbewerber
macht der Lieferanten
macht der Kunden
Verhandlungs-
Verhandlungs-
Konkurrenz
im vorhandenen
Mitbewerb
Substitutionsprodukte
oder -leistungen
(Porter 1999: 26 & 2008: 21)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
17. Konkurrenz durch neue Wettbewerber
Markteintrittsbarrieren
Größenvorteile / Economies of Scale
Kundenseitige Größenvorteile / Netzeffekte
Wechselkosten
Kapitalausstattung neue
Konkurrenz
Zugang zu Vertriebskanälen
Kunden
Liefer-
anten
Staatliche Regulierung Mit-
bewerb
Substitute
Je niedriger die Markteintrittsbarrieren,
desto größer die Gefahr durch neue Wettbewerber.
(Porter 2008: 21f)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
18. Verhandlungsmacht der Lieferanten
Abhängigkeit wegen
Preisen & Preisänderungen
Qualitätsschwankungen
Hohe Wechselkosten
neue
Konkurrenz
Kunden
Liefer-
anten
Mit-
bewerb
Substitute
Je höher die Konzentration im Markt ihrer Kunden,
desto größer die Macht der Lieferanten.
(Porter 2008: 23)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
19. Verhandlungsmacht der Kunden
Abhängigkeit wegen
Änderung der Preisakzeptanz
Service- & Qualitätsansprüche
Ausspielen von Konkurrenten untereinander
Rückwärtsintegration neue
Konkurrenz
Kunden
Liefer-
anten
Mit-
Je …
bewerb
… höher die Fixkosten Substitute
… größer die Abhängigkeit von Auslastungen
… standardisierter und austauschbarer die Produkte
im Unternehmen, desto größer die Macht der Kunden
(Porter 2008: 22)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
20. Bedrohung durch Substitute
Schwer abzuschätzen, da dieselbe Leistung / Funktion mit
unterschiedlichen Mitteln und auf unterschiedliche Weise
erbracht werden kann.
Substitute können völlig andere Formen als
Ursprungsprodukt haben. zB: neue
Konkurrenz
Videokonferenz statt Geschäftsreise
Kunden
Liefer-
anten
Mit-
bewerb
Plastik statt Glas
eMail statt Expresspost Substitute
Klarer Wettbewerbsvorteil und Kundennutzen als einziger
Schutz.
(Porter 2008: 20)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
21. Konkurrenz bestehender Mitbewerber
= Wettbewerbsintensität
Gefahr durch
Preisvergünstigungen (!)
Neue Produkte
Werbekampagnen (Saturn vs. Mediamarkt) neue
Konkurrenz
Verbesserte Serviceleistungen
Kunden
Liefer-
anten
Mit-
Je…
bewerb
… mehr Konkurrenten Substitute
… mit gleicher Größe
… bei geringem Branchenwachstum und
… mit hohen Marktaustrittsbarrieren,
desto höher die Wettbewerbsintensität.
(Porter 2008: 20)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
22. 5 Forces am Beispiel Linien-Airline
Konkurrenz durch neue Mitbewerber
LCC, ansonsten eher hohe Markteintrittsbarrieren
Verhandlungs- Verhandlungs-
macht der Lieferanten macht der Kunden
Konkurrenz
Flughäfen (Slots, Abfertigung. im vorhandenen Mitbewerb Preistransparenz online
Bodenzeiten, Start- &
Landegebühren) Wenige konsolidierte Airlines in EU Reiseveranstalter &
Geschäftskunden
Staatl. Subventionierte Airlines
Kerosin (Verfügbarkeit, (große Kontingente, Verträge,
Subventionen, Steuer) Regionalfluglinien Preisdruck)
LCC
Airbus / Boeing (Lieferzeiten, …)
Substitutionsprodukte oder -leistungen
Bahn (besonders auf Kurzstrecken, TGV, Autozüge >
Mobilität im Zielort)
Neue Technologien (Reise überflüssig: Onlinemeeting)
(Anmerkungen nach der Präsentation)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
23. Fazit
Bewährtes Modell seit 30 Jahren
Anwendbar auf jede Branche
Gilt für Produkte & Dienstleistungen gleichermaßen
Kontoverse Ansichten über Gültigkeit
Vorteil: Ganzheitliche Betrachtung, mit der man weniger
Gefahr läuft, wesentliche Aspekte im Wettbewerb aus den
Augen zu verlieren.
Details by Andreea folgen in der Seminararbeit
(Porter 2008: 20)
Wettbewerbsstrategien in der Hotellerie | Stefan Reindl
24. Besten Dank für die
Aufmerksamkeit
LV zur Vorbereitung auf die Diplomprüfung
FH Salzburg | EMTA 2005 | SS 2009