HOAI 2013 Honorarberechnung
- 2. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
I. Einführung
II. Honorarermittlung
III. Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
IV. Qualitätsmanagement im Planungsbüro
Seite 16
- 3. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Vergleich HOAI 2009 und 2013
Einführung
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Beauftragung oder Akquise?
Honoraranspruch setzt Beauftragung voraus!
1. mündlich
2. schriftlich
3. konkludentes Verhalten
Einführung
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- 5. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Grundlagen siehe Werkvertragsrecht
Architektenvertrag = Werkvertrag §§631ff BGB
Architekt schuldet Werk
Auftraggeber schuldet Bezahlung
Einführung
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- 6. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Vergütung
Eingriff in den Grundsatz des freien Marktes – Warum?
Honorar
Ordnung für
Architekten und
Ingenieure
Rechtsverordnung der Bundesregierung
Inkrafttreten 1977 | Aktuelle Fassung 2013
Einführung
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- 7. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Räumlicher Geltungsbereich § 1 HOAI
• „Inland“
• Auftragnehmer mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland
• Leistungserbringung von der Bundesrepublik Deutschland aus
Einführung
Seite 21
- 8. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Wichtige Paragraphen für Architekten
Teil 1
§§ 1 - 16: Allgemeine Vorschriften
Teil 3 Abschnitt 1
§§ 33 – 37: Gebäude und Innenräume
Besondere Grundlagen
Leistungsbild
Honorare
Leistungen im Bestand
Instandhaltungen / -setzungen
Anlage 10: Leistungsbild
Einführung
Seite 22
- 9. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Wichtig:
Das Honorar ist an die Baukosten geknüpft!
Aus verschiedenen Kosten ergeben sich die sogenannten
“anrechenbaren Kosten” als Basis der Honorarermittlung
Einführung
Seite 23
- 10. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Entwicklung der Bauleistungen 1999-2014:
Problem:
Schwankende Baupreise
(Konjuktur)
Einführung
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Quelle: BMUB: Bericht der Baukostensenkungskommission, 2015
- 11. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Entwicklung der Architekten- und Ingenieurleistungen:
Einführung
Seite 25
Quelle: BMUB: Bericht der Baukostensenkungskommission, 2015
- 12. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
I. Einführung
II. Honorarermittlung
III. Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
IV. Qualitätsmanagement im Planungsbüro
Seite 26
- 13. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Übersicht Honorarzusammensetzung
„Anrechenbare
Kosten“ (nach HOAI-Tabelle
preislich reguliert)
Honorar für
Grundleistungen
Honorar für besondere
Leistungen
Nebenkosten
Freie Honorarvereinbarung
Freie Honorarvereinbarung
oder Nachweis
unregulierter Teil der Leistungen
Honorarermittlung
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- 14. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
§ 34 HOAI
Leistungsbild
Gebäude / Raumbildende
Ausbauten
2%
7%
15%
3%
25%
10%
4%
32%
2%
Die
Prozentwerte
gelten nur für
die Grund-
leistungen!
Honorarermittlung
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Grundleistungen vs. Besondere Leistung
HOAI Anlage 10
§ 3 Abs. 3 HOAI: Die Aufzählung der Besonderen Leistungen in dieser Verordnung und in den
Leistungsbildern ihrer Anlagen ist nicht abschließend. Die Besonderen Leistungen können
auch für Leistungsbilder und Leistungsphasen, denen sie nicht zugeordnet sind, vereinbart
werden, soweit sie dort keine Grundleistungen darstellen. Die Honorare für Besondere
Leistungen können frei vereinbart werden.
Honorarermittlung
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- 16. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Basis des Honorars: „Anrechenbare Kosten“ nach
1.) Kostenberechnungsmodell
Ermittlung der Kosten auf Basis der Entwurfsplanung
Grundlage Kostenberechnung
(ausnahmsweise Kostenschätzung, wenn Kostenberechnung (noch) nicht vorliegt)
Honorarermittlung
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- 17. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Basis des Honorars: „Anrechenbare Kosten“ nach
1.) Kostenberechnungsmodell
Ermittlung der Kosten auf Basis der Entwurfsplanung
Grundlage Kostenberechnung
(ausnahmsweise Kostenschätzung, wenn Kostenberechnung (noch) nicht vorliegt)
2.) Baukostenvereinbarungsmodell
Grundlage Baukostenvereinbarung
Schriftliche Vereinbarung nötig
(zum Zeitpunkt der Vereinbarung darf noch keine Planung vorliegen, die für die
Kostenschätzung oder Berechnung herangezogen werden kann)
Honorarermittlung
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- 18. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Basis des Honorars: „Anrechenbare Kosten“
Problem 1: Umplanungen zur Kostensenkung
Problem 2: Entwicklung der Marktpreise
Problem 3: Interessenkonflikt Architekt (zu hoch vs. zu niedrig)
Bonus - Malus - Regelung möglich
1) Bonus für Kostenunterschreitungen bis 20% des Honorars nach schriftlicher
Vereinbarung möglich
2) Malus für Kostenüberschreitungen bis 5% des Honorars nach schriftlicher
Vereinbarung möglich
Honorarermittlung
Seite 32
- 19. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Honorarzone Tabelle Grundhonorar
Einordnung nach
nach Schwierigkeit
(Punktekatalog)
Mindest- und
Maximalhonorare
(verbindliches
Preisrecht)
Honorarermittlung
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- 20. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Honorartafel
§ 35 HOAI:
Honorarermittlung - Grundleistungen
Seite 34
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Seite 35
- 22. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
§ 5 Honorarzonen
Die Objekt-, Bauleit- und Tragwerksplanung
wird den folgenden Honorarzonen zugeordnet:
1. Honorarzone I: sehr geringe Planungsanforderungen
2. Honorarzone II: geringe Planungsanforderungen
3. Honorarzone III: durchschnittliche Planungsanforderungen
4. Honorarzone IV: überdurchschnittliche Planungsanforderungen
5. Honorarzone V: sehr hohe Planungsanforderungen
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Katalog für Bestimmung der Honorarzone (indikativ!)
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Bewertung nach Punkten gem. HOAI
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- 25. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel
Bewertung nach Punkten gem. HOAI
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Umbauten / Modernisierung § 36 HOAI
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- 27. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
• Umbauzuschlag bis zu 33% / 50%
• Ab Honorarzone III auch ohne schriftliche Vereinbarung 20%
• „Anrechenbare Bausubstanz“ gehört zu den „anrechenbaren Kosten“
(nur bei vorheriger schriftlicher Vereinbarung)
Umbauten / Modernisierung § 36 HOAI
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- 28. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Fälligkeit des Honorars
1. Leistung vertragsgemäß erbracht
2. Prüffähige Honorarschlussrechnung gestellt
3. Leistung abgenommen (HOAI / BGB)
4. Abschlagsrechnungen für nachgewiesene Leistungen möglich (BGB)
5. Nebenkosten auf Nachweis, sofern nichts anders vereinbart
6. Andere Zahlungsweisen können schriftlich vereinbart werden
Formale Anforderungen
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- 29. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
1. Angaben der für die Berechnung zugrunde gelegten §§ der HOAI
1. Angabe und Begründung der Honorarzone
2. Nennung des vereinbarten Honorarsatzes
3. Angaben des Leistungsbildes (Anlage 10)
4. Angaben der % Sätze der abgerechneten Leistungsphasen
5. Maßgebendes Modell zur Ermittlung der „Anrechenbaren Kosten“ ggf.
Bonus – Malus Regelungen
6. Ermittlung der anrechenbaren Kosten (nach DIN 276 Fassung 2008)
7. Berechnung der Nebenkosten oder Einzelnachweis
8. Ggf. vereinbarte und erbrachte „Besondere Leistungen“
9. Berechnung der Umsatzsteuer, sowie steuerlich notwendige Angaben
Kriterien einer
prüffähigen
Schlussrechnung
Formale Anforderungen
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- 30. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Bestimmung der anrechenbaren Kosten
Nicht alle Baukosten sind „voll“ anrechenbar!
Welche Kosten sind „anrechenbar“?
Formale Anforderungen
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- 31. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall A:
KG 300 und 400 12.000.000,-
KG 300 10.000.000,-
(= sonst.anrb. Kosten) (25% = 2,5 mio)
KG 400 2.000.000,- (kleiner 25%)
(= Technische Anlagen)
Anrechenbare Kosten 12.000.000,-
für Architektenhonorar
Beispiel Honorarberechnung
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- 32. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall B:
KG 300 und 400 15.000.000,-
KG 300 10.000.000,-
(= sonst. anrb. Kosten) (25% = 2,5 Mio.)
KG 400 5.000.000,- (größer 25%)
(= Technische Anlagen)
Anrechenbare Kosten 10.000.000,-
für Architektenhonorar +2.500.000,- (=25% von 10 Mio.)
+1.250.000,- (= Hälfte des Rests)
13.750.000,-
Beispiel Honorarberechnung
Seite 46
- 33. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall C:
KG 300 und 400 21.000.000,-
KG 300 16.000.000,-
KG 400 5.000.000,-
Beispiel Honorarberechnung
Seite 47
- 34. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall C:
KG 300 und 400 21.000.000,-
KG 300 16.000.000,-
(= sonst. anrb. Kosten) (25% = 4,0 Mio.)
KG 400 5.000.000,- (größer 25%)
Beispiel Honorarberechnung
Seite 48
- 35. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall C:
KG 300 und 400 21.000.000,-
KG 300 16.000.000,-
(= sonst. anrb. Kosten) (25% = 4,0 Mio.)
KG 400 5.000.000,- (größer 25%)
Anrechenbare Kosten 16.000.000,-
für Architektenhonorar
Beispiel Honorarberechnung
Seite 49
- 36. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall C:
KG 300 und 400 21.000.000,-
KG 300 16.000.000,-
(= sonst. anrb. Kosten) (25% = 4,0 Mio.)
KG 400 5.000.000,- (größer 25%)
Anrechenbare Kosten 16.000.000,-
für Architektenhonorar + 4.000.000,- (=25% von 16 Mio.)
Beispiel Honorarberechnung
Seite 50
- 37. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel für anrechenbare Kosten Fall C:
KG 300 und 400 21.000.000,-
KG 300 16.000.000,-
(= sonst. anrb. Kosten) (25% = 4,0 Mio.)
KG 400 5.000.000,- (größer 25%)
Anrechenbare Kosten 16.000.000,-
für Architektenhonorar + 4.000.000,- (=25% von 16 Mio.)
+ 500.000,- (= Hälfte des Restes)
20.500.000,-
Beispiel Honorarberechnung
Seite 51
- 38. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 52
Fallbeispiel
Einfamilienhaus
anrechenbare
Kosten
- 39. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 53
Anrechenbare Kosten
brutto netto
KG 300 168.437,00
KG 400 (62,000,00)
25% von KG 300
42.109,00
„Hälfte des Rests“
9.945,00
anrechenbare Kosten von KG 400 52.054,00
Summe: 220.491,00 185.287,00
- 40. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 54
Zuordnung zu den Honorarzonen (§ 35 Abs. 2 HOAI)
1. Anforderungen an die Einbindung in die Umgebung 2 von 6
2. Anzahl der Funktionsbereiche 4 von 9
3. Gestalterische Anforderungen 5 von 9
4. Konstruktive Anforderungen 2 von 6
5. Technische Ausrüstung 3 von 6
6. Ausbau 3 von 6
Summe: 19 von 42 Honorarzone III
- 41. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 55
Zuordnung zu den Honorarzonen (§ 35 Abs. 2 HOAI)
1. Anforderungen an die Einbindung in die Umgebung 2 von 6
2. Anzahl der Funktionsbereiche 4 von 9
3. Gestalterische Anforderungen 5 von 9
4. Konstruktive Anforderungen 2 von 6
5. Technische Ausrüstung 3 von 6
6. Ausbau 3 von 6
Summe: 19 von 42 Honorarzone III
- 42. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 56
Honorartafel (§ 35 Abs. 1 HOAI)
Anrechenbare Kosten: 185.287,00 EUR
- 43. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
2
150.000,00: 21.555,00 + 26.883,00 = 24.219,00
150.000,00 entspricht 24.219,00
200.000,00 entspricht 31.307,00
Honorar = 24.219,00 +
31.307,00 - 24.219,00
200.000,00 - 150.000,00
( 185.287,00 – 150.000,00 )
1.3 Grundhonorar
Honorar = 29.221,00 Honorar = 29.300,00
sinnvoll (auf)runden
Mittelsatz errechnen (gem. Vereinbarung)
Seite 57
Lineare
Inter-
polation
2
200.000,00: 27.863,00 + 34.751,00 = 31.307,00
- 44. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Beispiel Honorarberechnung
Seite 58
Zuordnung zu den Leistungsphasen (§ 34 Abs. 3 HOAI)
LPH 1 Grundlagenermittlung 2 % 586,00
LPH 2 Vorplanung 7 % 2.051,00
LPH 3 Entwurfsplanung 15 % 4.395,00
LPH 4 Genehmigungsplanung 3 % 879,00
LPH 5 Ausführungsplanung 25 % 7.325,00
LPH 6 Vorbereitung der Vergabe 10 % 2.930,00
LPH 7 Mitwirkung bei der Vergabe 4 % 1.172,00
LPH 8 Objektüberwachung 32 % 9.376,00
LPH 9 Objektbetreuung 2 % 586,00
Summe: 100 % 29.300,00
- 45. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Teilleistungen: Abgrenzung ist notwendig bei:
Vereinbarung von Teilen einer Leistung
(z.B. bei gemeinsamer Leistungserbringung mit Partnern)
Bei unvollständiger Leistungserbringung
(z.B. bei Vertragskündigung)
HOAI-Grundsatz: Volle Leistungsphasen berechnen
• Es sind nicht alle Teilleistungen des Leistungsbildes zu
erbringen.
• Es ist der Erfolg der jeweiligen Leistungsphase geschuldet. Tritt
der Erfolg ein, ist die/ sind die Leistungsphase(n) als erbracht
anzusehen und voll berechnungsfähig.
• (Ausnahme: die Beschaffenheit der Architektenleistung sieht die
vollständige Erbringung aller Grundleistungen vor)
z.B. wird durch die
Vereinbarung:
“Architekten-
leistungen nach
HOAI LP1-8” das
gesamte
Leistungsbild
Vertragsbestandteil!
Honorarermittlung
Seite 59
- 46. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Quelle: Auszug aus “Splittertabelle” von Gutachter Klaus D. Siemon
Beispiel: Honorare für Teilleistungen
Seite 60
- 47. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
I. Einführung
II. Honorarermittlung
III. Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
IV. Qualitätsmanagement im Planungsbüro
Seite 61
- 48. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Fragestellung: Wieviel Projektstunden dürfen für die
Bearbeitung eines Projektes aufgewendet werden?
Wirtschaftlichkeit: Die Erträge decken die Kosten
einschließlich kalkulatorischer Kosten (z.B. Gewinn)
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 62
- 49. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Ausgangsbasis ist die Honorarermittlung
mit folgenden Ergebnissen:
Grundlagenermittlung LPH 1: 586,00
Vorentwurf LPH 2: 2.051,00
Entwurf LPH 3: 4.395,00
Genehmigungsplanung LPH 4: 879,00
Fallbeispiel Einfamilienhaus
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 63
- 50. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Projektbezogene Sachkosten
Projektbezogene Personalkosten
Bürosachkosten (Gemeinkosten)
Büropersonalkosten (Gemeinkosten)
Kalkulatorische Kosten
Summe aller Kosten = Gesamtkosten des Büros
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 64
- 51. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Zeit für Projektbearbeitung (Kundenprojekt)
Zeit für Akquisetermine, Vertragsverhandlungen
Zeit für Bearbeitung von Wettbewerben
Zeit für Büroverwaltung
Trennung in Projektstunden (“bezahlte Stunden”) und
sonstige Stunden aller “produktiven” Mitarbeiter
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 65
- 52. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 66
- 53. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Summe aller Kosten
geteilt durch:
Projektstunden (bezahlte Stunden)
ergibt:
Mittleren Bürostundensatz
Frage: Was kostet die Stunde Arbeit im Büro?
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 67
- 54. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Summe aller Gemeinkosten
geteilt durch:
Summe alle Einzelkosten (Projektkosten)
ergibt:
Gemeinkostenzuschlagssatz
Frage: Wieviel Gemeinkosten muss ich auf die Projekte
verteilen?
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 68
- 55. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 69
- 56. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Frage: Wieviel Zeit darf ich für das konkrete Projekt
aufwenden?
Ausgangsbasis ist die Honorarermittlung
mit folgenden Ergebnissen:
Grundlagenermittlung LPH 1: 586,00
Vorentwurf LPH 2: 2.051,00
Entwurf LPH 3: 4.395,00
Genehmigungsplanung LPH 4: 879,00
Zeiteinsatz = Budget / Stundensatz
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 70
- 57. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Frage: Wieviel Zeit darf ich für das konkrete Projekt
aufwenden?
Zeiteinsatz = Budget / Stundensatz
Mittlerer Bürostundensatz ?
Individueller Stundensatz der beteiligten
Mitarbeiter?
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 71
- 58. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Bestimmung des individuellen Stundenkostensatz der beteiligten Mitarbeiter?
Lohnermittlung + Zuschlag (Umlage der Gemeinkosten) = Stundensatz
Netto-
lohn (ca.)
Brutto-
lohn
AG-Anteil
Lohnneben-
kosten (ca.)
GKZ
Summe
(Kosten je
Monat)
bei Arbeitszeit
1.880 h von
2.088 h
400€ zu
8,50€/h
- 125,00 160% 840,00 17,85 / h*
1.200€ 1.600,00 400,00 160% 5.200,00 33,20 / h
1.400€ 2.000,00 500,00 160% 6.500,00 41,50 / h
2.000€ 2.850,00 712,00 160% 9.261,00 59,11 / h
Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
Seite 72
(*für 565 Arbeitsstunden pro Jahr)
- 59. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Frage: Wieviel Zeit darf ich für das konkrete Projekt aufwenden?
Ausgangsbasis ist die Honorarermittlung mit folgenden
Ergebnissen:
Zeiteinsatz = Budget / Stundensatz
Jeweils die Stundensätze entsprechend der
beteiligten Mitarbeiter ansetzen
Seite 73
Grundlagenermittlung LPH 1: 586,00 : 33,00/h = 18 h
Vorentwurf LPH 2: 2.051,00 : 33,00/h = 62 h
Entwurf LPH 3: 4.395,00 : 33,00/h = 133 h
Genehmigungsplanung LPH 4: 879,00 : 33,00/h = 27 h
240 h (30 Arbeitstage)
- 60. © Debora Portner M. Sc. / SoSe 2017Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
I. Einführung
II. Honorarermittlung
III. Wirtschaftlichkeit im Planungsbüro
IV. Qualitätsmanagement im Planungsbüro
Seite 74
- 61. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
• Ziele des Architekten bzw. des Architekturbüros
Die Kernaufgabe des Architekten ist gerade eine Planung und Durchführung als
Dienstleistung zu erbringen, bei der die Qualität (Summe der Bauherrenanforderungen
an das Bauwerk) sichergestellt wird. Die Zielerreichung ist die Werkleistung, die der
Bauherr beim Architekten bestellt hat.
Es ist also die Hauptaufgabe des Planers, eine systematische Vorgehensweise zu
verwenden, um zu jedem Zeitpunkt des Planungs- und Durchführungsprozesses die
geforderte Qualitätsanforderung des Auftraggebers zu sichern.
Merkblatt Nr. 265 der Architektenkammer Baden-Wü rttemberg, 10/2007
Seite 75
QM im Planungsbüro
- 62. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
• Weitere Ziele des Architekten bzw. des Architekturbüros
• Mehr Sicherheit in der Projektbearbeitung
• Weniger Fehler
• Einfache Projektübergabe und Vertretung
• Leichte Einarbeitung neuer Mitarbeiter
• Besserer Informationsfluss
• Weniger Doppel- und Papierkorbarbeit
• Kontinuierliche Verbesserung
• Zuverlässige Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit
• Außenwirkung gegenüber den Auftraggebern
• Bessere Kooperation in Planungsgemeinschaften
• Verbesserung Ihres Kredit-Ratings (z.B. Nachweis durch Zertifizierung)
Merkblatt Nr. 265 der Architektenkammer Baden-Württemberg, 10/2007
Seite 76
QM im Planungsbüro
- 63. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 77
QM im Planungsbüro
Methoden / Verfahren
Qualität
Umsetzung im Architekturbüro
= eine Vorgehensweise zur
planmäßigen Lösung von Problemen
= Beschaffenheit, Merkmal, Eigenschaft
Projektebene: Dokumentation der Projektziele
(Qualitäten, Quantitäten, Termine und
Kosten)
Management
→ „to manage“; „maneggiare“ =
handhaben, gebrauchen, lenken
Büroebene: Dokumentation der Festlegungen zur
methodischen Projektabwicklung
= „Kundenzufriedenheit“
- 64. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 78
QM im Planungsbüro
Methoden / Verfahren
Qualität
Qualitätsmanagementsysteme
Management
EN ISO 9000
- 65. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Praktische Bedeutung des Qualitätsmanagements für Architekturbüros
• Aufgrund EU-Dienstleistungsrichtline können öffentliche Auftraggeber schon bei sehr
niedrigen Auftragswerten eine Vergabe vom Nachweis eines
Qualitätsmanagementsystems abhängig machen
• Auch für private Auftraggeber ist dies zunehmend Entscheidungskriterium
• Gewährleistungsansprüche verjähren nach neuester Rechtsprechung bei
Organisationsverschulden des Werkunternehmers erst nach 30 Jahren
• Berufshaftpflichtversicherer wollen ggf. bei nachgewiesenem Qualitätsmanagement
niedrigere Beiträge zum Ausgleich des in diesem Fall geringeren Haftungsrisikos
einräumen
ZAID-Regulativ, Ausgabe 1996
Seite 79
QM im Planungsbüro
- 66. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Qualitätsmanagement …
… heißt, Vorgänge, die sich wiederholen, werden erfasst, gegliedert, systematisch
optimiert und auf Dauer geregelt.
… stellt sicher, dass Zeit und Mittel nicht durch Effizienzverluste vergeudet werden.
… ist für alle an Gestaltungs-, Planungs- und Überwachungsprozessen Beteiligten ein
verbindlicher Handlungsrahmen.
… trägt dazu bei, dass sich Architekten, Ingenieure und ihre Mitarbeiter nicht unnötig mit
Routineaufgaben beschäftigen müssen.
… hilft dem Architektur- und Ingenieurbüro, seine bürointerne Leistung zu optimieren
und ständig auf den Prüfstand zu stellen.
ZAID-Regulativ, Ausgabe 1996
Seite 80
QM im Planungsbüro
- 67. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
1. Beschaffung von Informationen zum Thema Qualitätsmanagement durch Besuche
von Seminaren und lesen von Fachliteratur.
2. Klärung der Frage, ob ein externer Berater eingeschaltet werden soll.
3. Beginn der Einführung des Qualitätsmanagementsystems durch Beschluss der
Geschäftsleitung.
4. Erstellung eines Projektplanes mit Zeitvorgaben und Maßnahmeschritten.
5. Information der Mitarbeiter über die beabsichtigte Einführung.
6. Formulierung einer Qualitätspolitik mit eigenen Qualitätszielen.
7. Benennung eines Qualitätsmanagementbeauftragten.
8. Festlegung von Verantwortlichkeiten.
9. Schulung der Mitarbeiter.
10. Erstellung eines Qualitätsmanagementhandbuches.
11. Erstellung von Verfahrens- und Arbeitsanweisungen .
12. Durchführung von internen Audits.
13. Auswahl eines Zertifizierers (z.B. Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH DAkkS).
14. Zertifizierung.
Seite 81
QM im Planungsbüro
Quelle: IHK Berlin
- 68. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 82
Qualitätsmanagementsysteme
- 69. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 83
Qualitätsmanagementsysteme
- 70. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 84
Qualitätsmanagementsysteme
Arbeitsmittel
Checklisten
Protokolle
Terminpläne
Tabellen für Flächen- und
Kostenermittlungen
Detailsammlungen
Beispielplanungen
- 71. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 85
Qualitätsmanagementsysteme
Hoher Zeiteinsatz
• Qualitätsmanagement als Abwägungsprozess
Hohe Wirtschaftlichkeit
Maßnahmen:
• Standardisierung vs. Neuentwicklung
• Festlegung von Planungsstandards
• Festlegung von Abwicklungsprozessen
• Definition der Projektrisiken und deren
Überwachung
Qualitätsmanagement
(80 % aller Bürokosten
sind Personalkosten)
- 72. © Debora Mendler M. Sc. / SoSe 2016Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirtschaft
Seite 86
Zertifizierung Qualitätsmanagementsystem
Mitarbeiter Erst-Zertifizierung 1. bzw. 2. Überwachung Re-Zertifizierung
1 – 5 1.600 € – 2.000 € 900 € – 1.000 € 1.200 € – 1.000 €
6 – 10 2.000 € – 2.400 € 900 € – 1.200 € 1.200 € – 1.600 €
11 – 15 2.400 € – 2.900 € 1.200 € – 1.400 € 1.800 € – 2.200 €
16 – 25 2.900 € – 3.200 € 1.800 € – 2.200 € 2.200 € – 2.800 €
26 – 45 3.200 € – 4.200 € 2.000 € – 2.400 € 2.600 € – 3.200 €
46 – 65 3.900 € – 5.100 € 2.400 € – 2.800 € 3.200 € – 4.800 €
66 – 85 4.100 € – 6.100 € 3.200 € – 3.600 € 3.900 € – 5.200 €
86 – 125 5.100 € – 7.100 € 3.500 € – 3.900 € 4.600 € – 6.100 €
126 – 175 6.100 € – 8.100 € 3.700 € – 4.300 € 5.100 € – 7.600 €
http://www.iso9001.info/zertifizierung/kosten/